Nachwuchsforscher im Lego-Labyrinth und Roboter als Lebensretter
Intelligente Navigation und denkende Roboter zählen zu den aktuellen Trends im Forschungsbereich „Künstliche Intelligenz“. Zu diesem Thema luden Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am 22. September 2019 im Rahmen des Tags der Talente Nachwuchsforschende zu Workshops ein.
Der Tag der Talente ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die junge Talente fördern möchte. In diesem Jahr wurden insgesamt 300 Jugendliche, allesamt Preisträger verschiedener Wettbewerbe wie Jugend forscht, zu verschiedenen Schülerworkshops eingeladen – unter anderem auch ins DLR an seinem Standort Berlin, in dem sich alles um den Schwerpunkt „Künstliche Intelligenz“ drehte. Hierzu konnten 45 der eingeladenen Nachwuchsforschenden Vorträge hören und selbst Experimente durchführen.
Navigieren durchs Labyrinth
Wie entstehen 3D-Welten am Computer und in welchen Bereichen sind sie nützlich und wichtig? Diese und andere Fragen beantworteten die DLR-Wissenschaftler aus dem Institut für Optische Sensorsysteme den Jugendlichen und stellten ihre aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten und Methoden vor. Nach den Vorträgen wurde es für die Nachwuchsforscher praktisch: Im DLR_School_Lab konnten die Jugendlichen selbst in die Rolle der Wissenschaftler schlüpfen und verschiedene Experimente zum Thema „Künstliche Intelligenz“ und „Digitalisierung“ durchführen. Besonders beliebt war hierbei die Aufgabe, ein selbstgebautes Lego-Labyrinth zu digitalisieren und es anschließend mittels Virtual-Reality-Brille zu erkunden. In einem weiteren Experiment ging es zum Mittelpunkt der Erde: Hierzu betreibt das DLR_School_Lab Berlin rund um die Uhr ein Seismometer, mit dem weltweit größere Erdbeben detektiert werden. Anhand der aufgezeichneten Daten lokalisierten die Jugendlichen mithilfe von Zirkel, Geodreieck und längentreuen Landkarten die Epizentren der letzten Erdbeben.
Zudem erfuhren die Schülerinnen und Schüler, welche Ursachen diese Erschütterungen haben und wie die Erde und andere Planeten unseres Sonnensystems aufgebaut sind. Darüber hinaus lernten die Jugendlichen, wie man Roboter programmiert und wie man Triebwerke leiser machen kann. Ein weiteres Experiment zeigte, wie Höhenprofile mittels Laser gemessen werden und die Jugendlichen erhielten einen Einblick in die vielfältigen Anwendungsgebiete dieser Messtechnik. Zu guter Letzt ging es auch in den Weltraum: Wie sich ein Astronaut auf der ISS fühlt, erlebten die Schülerinnen und Schüler bei einem virtuellen Gang durch die Raumstation.
Roboter als Lebensretter
Ob auf See, im All, bei Großbränden oder Naturkatastrophen – Roboter sollen zukünftig bei der Rettung von Leben eine immer gewichtigere Rolle spielen. Ziel dabei ist, Menschen in Gefahrensituationen zu unterstützen und somit Risiken für Retter zu minimieren. Gerade in schwer zugänglichen Umgebungen werden damit oftmals Rettungseinsätze überhaupt erst möglich gemacht. Grundlage hierfür ist aber immer, zuerst einmal einen Überblick über die Situation zu erhalten. Welche Forschungsbeiträge das DLR hierzu leistet, berichteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem DLR-Standort Oberpfaffenhofen. Bei praktischen Übungen konnten die jugendlichen Teilnehmer des Workshops viel über den Einsatz von Robotern und deren Programmierung und über die Auswertung von Satellitendaten in Krisensituationen lernen.