Digitaler Atlas 2.0
Weltweit schreitet eine digitale Transformation voran und hält Einzug in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Energieversorgung und Stadtplanung. In dieser digitalen Transformation spielen Geodaten, sowie deren Verarbeitung und Validierung eine domänenübergreifende Rolle und rückt auch in unserem Alltag immer weiter in den Vordergrund. Die Anwendungsfälle strecken sich dabei von der Kartenerstellung für unser Navigationssystem, über automatisierte Fahrassistenzsysteme, bis hin zu komplexen Lärmverbreitungssimulationen, die die Stadtplanung beeinflussen können. Alle diese Anwendungsfälle setzen voraus, dass unterschiedliche Arten von Geodaten effizient aufgenommen, verarbeitet und validiert werden können.
Im Rahmen von Digitaler Atlas 2.0 entwickeln und implementieren elf Institute und Einrichtungen des DLRs gemeinsam Konzepte, um domänenübergreifend diese heterogenen Datensätze in eine einheitliche Geodateninfrastruktur einzupflegen und über standardisierte Schnittstellen Anwendungen zur Verfügung zu stellen. Die Projektpartner beschäftigen sich dabei mit der Aufnahme, Verarbeitung, Validierung und Bereitstellung dieser Daten in einem gemeinsamen Katalog.
Augemented Reality unterstüzt in der Überprüfung von Geodatensätzen
Das Institut für Softwaretechnologie konzentriert sich im Projekt auf die Validierung der existierenden Geodatensätze. Im Fokus stehen dabei georeferenzierte Verkehrsinfrastrukturdaten, wie etwa Schilderdatensätze. Diese Datensätze beschreiben, wo genau sich welche Art von Verkehrsschild befindet, und wie dieses ausgerichtet ist. Diese Informationen sind insbesondere im Hinblick auf autonom fahrende Fahrzeuge wichtig, da solche Datensätze als zusätzliche Information verwendet werden könnten. Dies setzt allerdings voraus, dass die Datensätze korrekt sind.
In der Realität können allerdings Diskrepanzen zwischen den Schildern in der Datensätzen und den realen Schilden auftreten, sei es durch Vandalismus, Sturmschäden oder menschliche Fehler beim Bau der Schilder. Diese Diskrepanzen zwischen Soll- und Ist-Zustand müssen gefunden und behoben werden. Dafür entwickelt und erforscht das Institut für Softwaretechnologie Konzepte, um mithilfe von modernen Augmented-Reality-Ansätzen den Soll-Zustand direkt über die reale Umgebung einzublenden und somit Fehler in den Datensätzen einfacher zu erkennen.
Durch den Einsatz von mobilen Augemented-Reality-Geräten können Expertinnen und Experten direkt über das Gerät vor Ort einen Fehler melden und in einer Datenbank hinterlegen, sodass entsprechende Schritte zur Korrektur eingeleitet werden können. Eine interaktive 3D-Visualisierung, sowie Machine-Learning-Ansätze zur automatisierten Erkennung der realen Schilder werden eingesetzt, um die Arbeit der Expertinnen und Experten zu erleichtern.
Projektlaufzeit:
- 01/2022 – 12/2025
Projektmitwirkende:
- DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik (Projektleitung)
- DLR-Institut für Softwaretechnologie
- DLR-Institut für Hochfrequenztechnik und Radarsysteme
- DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung
- DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen
- DLR-Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen
- DLR-Institut für Systems Engineering für zukünftige Mobilität
- DLR-Institut für Verkehrsforschung
- DLR-Institut für Vernetzte Energiesysteme
- Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum
Publikationen zu diesem Projekt in eLIB: