Interview: 6 Fragen, 7 Antworten

„Digitales Abbild der echten Infrastruktur“

Marius Stürmer

Studium: Mechatronik

Jetzt: Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen

Marius Stürmer hat Mechatronik studiert und ist seit 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen in Sankt Augustin. Woran er in der Abteilung Digitale Zwillinge für Infrastrukturen arbeitet, wofür seine Ergebnisse genutzt werden können und was er an seinem Job besonders schätzt, erfährst du im Interview.

Marius, worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit kommst?

Marius: Am meisten freue ich mich auf meine Kolleginnen und Kollegen und darauf, wieder etwas schlauer zu werden oder ein Problem zu lösen.

Woran forschst oder arbeitest du?

Marius: An unserem Institut geht es allgemein darum, Wege zu finden, Infrastruktur resilienter zu machen. Einen Teil können digitale Zwillinge dazu beitragen, die als digitales Abbild der echten Infrastruktur zum Beispiel zur Krisenerkennung oder für präventive Trainings genutzt werden können.

Unser Team arbeitet daran, die Erstellung solcher digitalen Zwillinge zu automatisieren. Mit Machine-Learning-Methoden versuche ich, technische Pläne der Infrastruktur zu digitalisieren und dann möglichst automatisch in ein Simulationsmodell zu überführen.

Mit Machine-Learning-Methoden versuche ich, technische Pläne der Infrastruktur zu digitalisieren und dann möglichst automatisch in ein Simulationsmodell zu überführen

Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Marius: Typischerweise erstmal Mails beantworten und mich mit den Studierenden austauschen, die für ein Praktikum oder ihre Masterarbeit bei uns sind, falls es da Fragen oder Herausforderungen gibt. Je nachdem was ansteht, Präsentationen bzw. Statusupdates vorbereiten, um eine gute Gesprächsgrundlage zu bieten.

Mein Arbeitstag besteht auch viel aus Programmieren – etwa um Daten aufzubereiten, die Machine-Learning-Modelle zu trainieren, Simulationen durchzuführen oder Ergebnisse auszuwerten.

Es hat etwas Erfreuliches, ein Modell über das Wochenende trainieren zu lassen und am Montagmorgen den Fortschritt zu sehen.

6 Fragen, 7 Antworten
Möchte mit der automatisierten Erstellung von digitalen Zwillingen zum Schutz der Infrastruktur beitragen: Marius Stürmer

Wo und wie können deine Forschungsergebnisse/deine Arbeit eingesetzt werden?

Marius: Innerhalb unserer Abteilung werden die Ergebnisse genutzt, um Virtual-Reality-Umgebungen und Simulationsmodelle weitestgehend automatisch zu erstellen.

Die Modelle können zur Vorhersage genutzt werden, die VR-Umgebungen sollen das Durchspielen kritischer Situationen zu Trainingszwecken ermöglichen. Anwender können hier beispielsweise Behörden oder Infrastrukturbetreiber sein. Meine Erkenntnisse sind auch für die Forschungscommunity hilfreich.

Die VR-Umgebungen sollen das Durchspielen kritischer Situationen zu Trainingszwecken ermöglichen

Was sind die Höhepunkte deiner Arbeit?

Marius: Ich freue mich immer, meine Arbeit und meinen Fortschritt auf Konferenzen vorzustellen und neue Kontakte zu knüpfen. Die DLR WissensAustauschWorkshops machen super Spaß, man lernt andere Forschungsschwerpunkte im DLR kennen und findet innerhalb des DLR neue Ansprechpartnerinnen und -partner.

Eine internationale Konferenz, auf der ich meine Arbeit vor einem anderen Fachpublikum vorstelle, ist mindestens genauso gut. Oft kommt man auch aus Deutschland heraus und sammelt noch mehr Input und neue Ideen.

6 Fragen, 7 Antworten
Marius stellt mit Freude seine Arbeit auf nationalen und internationalen Konferenzen vor.

Welche Spezialfähigkeit kannst du hier gut einsetzen?

Marius: Ich bin recht breit aufgestellt und interessiert, dadurch bediene ich fachliche Schnittstellen zum Beispiel innerhalb unserer Abteilung. Ich kann das „große Ganze“ ganz gut im Auge behalten und ich erlebe, dass das positiv aufgenommen wird.

Ich schätze an meinem Job sehr, dass ich in meiner Arbeit recht frei bin und hier auf Augenhöhe gearbeitet wird

Was ich noch sagen möchte:

Marius: Ich schätze an meinem Job sehr, dass ich in meiner Arbeit recht frei bin und hier auf Augenhöhe gearbeitet wird. Ich empfinde das als sehr effizient und so macht es auch am meisten Spaß.

Außerdem bietet sich die Möglichkeit, sich weiterzubilden und Sachen anzuschauen, die vielleicht erst längerfristig einen Nutzen bringen.