Markus Krengel
Studium: Luft- und Raumfahrttechnik (M.Sc.), Maschinenbau (B.Sc.)
Jetzt: Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
Markus Krengel hat ein Bachelor-Studium in Maschinenbau und ein Master-Studium in Luft- und Raumfahrttechnik absolviert und kam 2017 als Forschungs-Ingenieur zum DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Braunschweig. In der Abteilung Transportflugzeuge liegt sein Fokus auf dem Flugzeuggesamtentwurf und dem aerodynamischen Entwurf. Im Interview gibt er uns einen Einblick in seine Arbeit.
Markus, worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit kommst?
Markus: Ich freue mich auf das inspirierende Umfeld, sei es im Büro oder auf Dienstreisen. Der kontinuierliche Austausch beflügelt die Kreativität und motiviert mich, engagierte Forschungsarbeit zu leisten. Besonders schätze ich den persönlichen, informellen Austausch jenseits der geplanten Meetings. Der ist von großem Wert für mich und meine Arbeit.
Woran forschst oder arbeitest du?
Markus: Flugzeuggesamtentwurf ist für mich eine faszinierende Mischung aus Technik und Kreativität. Statt mich vertieft mit speziellen Fachrichtungen zu befassen, habe ich in meiner Forschung einen ganzheitlichen Blick auf das Flugzeug. Das erfordert ein breites Wissen und ein Gefühl dafür, was wesentliche technische Einflussgrößen sind. Gleichzeitig ist Kreativität gefragt, um Bestehendes neu zu kombinieren oder innovative Lösungswege zu finden. Am Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die multidisziplinäre Optimierung. Die Herausforderung? Das komplexe System Flugzeug zu verstehen und hinsichtlich des Energieverbrauchs und der Klimawirkung zu verbessern. Dabei werden die Potenziale verschiedener Technologien, Konfigurationen und Antriebsarten untersucht.
„Die Herausforderung? Das komplexe System Flugzeug zu verstehen und hinsichtlich des Energieverbrauchs und der Klimawirkung zu verbessern“
Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?
Markus: Obwohl es keinen „typischen“ Arbeitstag für mich gibt, gibt es konstante Elemente, die meine Arbeit prägen. Der Flugzeugentwurf ist grundsätzlich integrativ und erfordert Austausch und Kooperation. Oftmals bringe ich neueste Erkenntnisse der Fachdisziplinen zusammen, beispielsweise Ergebnisse aus Flugtests, Windkanälen oder hochgenauen Simulationen. Die Kooperation spielt eine große Rolle, wobei ich regelmäßig europaweit und manchmal sogar global mit Forschungseinrichtungen, Universitäten und der Industrie zusammenarbeite. Die Programmierung wissenschaftlicher Simulationswerkzeuge ist ebenfalls regelmäßiger Teil der Arbeit. Zusätzlich fördere ich den Wissensaustausch durch Konferenzen, Vorträge und Workshops. Auch die Betreuung von Schülern und Studenten ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit.
Wo und wie können deine Forschungsergebnisse/deine Arbeit eingesetzt werden?
Markus: Meine Arbeit bietet Einblicke in das Zusammenspiel der Disziplinen im Flugzeug. Dabei beleuchte ich sowohl technologische Potenziale als auch Grenzen verschiedener Technologien, immer mit einem Blick in die Zukunft. Die Frage, wie die nächste Generation von Flugzeugen aussehen könnte, ist dabei oft relevant. Die Ergebnisse meiner Arbeit sind daher eine wesentliche Grundlage für fundierte Zukunftsdiskussionen. Sie dienen neben anderen Erkenntnissen auch als Entscheidungsgrundlage sowohl für die Politik als auch für die Industrie, insbesondere wenn es darum geht, den Weg zu einer klimafreundlicheren und nachhaltigeren Luftfahrt zu gestalten.
„Die Ergebnisse meiner Arbeit sind eine wesentliche Grundlage für fundierte Zukunftsdiskussionen“
Was sind die Höhepunkte deiner Arbeit?
Markus: Ein echtes Privileg meiner Arbeit ist der internationale Austausch. Diese Zusammenarbeit bietet mir nicht nur fachliche und persönliche Bereicherung, sondern unterstreicht auch die weltweite Bedeutung unserer Forschung. Spannend sind die unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema Luftfahrt in verschiedenen Ländern. Ein weiteres Highlight ist, dass ich unsere Forschung in Vorträgen und Veranstaltungen einem breiten Publikum näherbringen kann. Dabei besonders erfüllend: das Interesse der nächsten Generation zu wecken und ihre Begeisterung für die Luftfahrt zu sehen.
Welche Spezialfähigkeit kannst du hier gut einsetzen?
Markus: Ich kann komplexe Zusammenhänge relativ einfach und anschaulich erklären, wenn ich sie selber einmal verstanden habe.
Was ich noch sagen möchte:
Markus: Insgesamt ist das DLR ein Arbeitgeber mit einer hohen internationalen Reputation und vielen Möglichkeiten. Es gibt wegen des Forschungsbezugs viele Freiheiten, den Inhalt der Arbeit durch Eigeninitiative selber mitzugestalten. Wer in Zukunft zur Entwicklung der Luft- und Raumfahrt beitragen will, ist bei Europas größtem nationalen Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt bestens aufgehoben.