Tamon Nakano
Studium: Maschinenbau
Jetzt: Institut für KI-Sicherheit
Tamon Nakano hat Maschinenbau studiert. Im Jahr 2022 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für KI-Sicherheit in Sankt Augustin eingestiegen. In der Abteilung Ausführungsumgebungen & Innovative Rechenmethoden wendet er künstliche Intelligenz (KI) unter anderem in physikalischen Simulationen an und optimiert diese. Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit.
Tamon, worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit kommst?
Tamon: Es gibt immer Neuigkeiten in meinem Berufsalltag und darauf freue ich mich jeden Tag: neue Projekte, neue Themen und neue Herausforderungen. Da ich Veränderung und Kreation mag, ist es mir sehr recht, dass es keine Routinearbeit in meinen Aktivitäten gibt.
Woran forschst oder arbeitest du?
„Eines meiner Projekte ist die Anwendung von KI auf physikalische Simulationen, z.B. auf Strömungsdynamik, Aeroakustik und Verbrennung“
Tamon: Ich arbeite an verschiedenen Themen. Eines meiner Projekte ist die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) auf physikalische Simulationen, z.B. auf Strömungsdynamik, Aeroakustik und Verbrennung. Diese Simulationen existieren seit Jahren und sind weit verbreitet, sowohl im akademischen als auch im industriellen Kontext. Auf der Beschleunigung und Verbesserung solcher Tools mit Hilfe von KI liegt mein Fokus. Ich arbeite in einem Projekt, in welchem die maschinellen Lern-Algorithmen für DLR-Mitarbeitende zugänglicher und somit benutzerfreundlicher gemacht werden.
Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?
Tamon: Außer technischen Aufgaben wie Code schreiben und neue Algorithmen entwickeln nehme ich mir auch viel Zeit für die Kommunikation mit den Kollegen. Die Projekte im DLR sind groß und genauso groß ist der Kommunikations- und Kooperationsbedarf. Die Projektteams, in denen ich arbeite, sind sehr bunt gemischt: Es arbeiten hier Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland und auch aus dem europäischen Ausland. Üblicherweise habe ich zwei Online-Meetings pro Tag.
Wo und wie können deine Forschungsergebnisse/deine Arbeit eingesetzt werden?
Tamon: Einige meiner Forschungsprojekte werden in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und bei Konferenzen präsentiert. Andere Arbeitsergebnisse werden von Benutzern als Software oder Cloud Plattform verwendet. Aktuell initiiere ich Projekte, die mein Netzwerk mit einbeziehen.
„Ich nehme mir viel Zeit für die Kommunikation mit den Kollegen. Die Projekte im DLR sind groß und genauso groß ist der Kommunikations- und Kooperationsbedarf.“
Was sind die Höhepunkte deiner Arbeit?
Tamon: Mir macht es besonders viel Freude, Dinge miteinander zu verbinden und zusammenzufügen. Das kann z.B. die Anwendung von KI auf Strömungsdynamik sein, oder ein Projekt mit einem anderen Land gemeinsam zu entwickeln. Ich erhoffe mir davon, unerwartete Entdeckungen zu machen und Synergien aus meinem Netzwerk in die DLR-Aktivitäten einzubringen. So bringen wir wissenschaftliche Kollaboration nach vorne.
Welche Spezialfähigkeit kannst du hier gut einsetzen?
Tamon: Ich komme aus Japan, habe aber auch in Frankreich studiert und gearbeitet, und nun bin ich beruflich gut in Deutschland beim DLR angekommen. Meinen internationalen Hintergrund nutze ich und entwickle Kollaborations-Projekte mit Forschungsgruppen in Japan und Frankreich.
Was ich noch sagen möchte:
Tamon: Steve Jobs hat in der berühmten Stanford-Rede „Connecting the dots“ gesagt: „Wenn man nach vorn schaut, kann man die Zusammenhänge nicht erkennen; man kann sie nur rückwärts verbinden. Ihr müsst also darauf vertrauen, dass die Punkte in eurer Zukunft irgendwie zusammenpassen.“
Für mich sind die Punkte die Länder, in denen ich gelebt habe, und die Leute, die ich dort kennen gelernt habe. Damals hatte ich noch keine genaue Vorstellung davon, wozu meine Erfahrungen sinnvoll sein könnten. Ich denke, jetzt ist es an der Zeit, die Punkte in meinem Leben miteinander zu verbinden.