Multilaterationssystem (MLAT)

Multilaterationssystem (MLAT)

Das Multilaterationssystem am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg bietet eine einzigartige Sensorik, um Objekte sowohl im An- und Abflug, als auch am Boden, hochpräzise zu orten. Diese Testumgebung ermöglicht es, neue Verfahren und Techniken realistisch zu erproben.

Moderne Flugzeuge sind in der Lage, vorgegebenen Flugrouten und Rollwegen sowie exakten zeitlichen Vorgaben hochpräzise zu folgen. Problematisch ist hierbei die Positionskontrolle am Boden. Dort werden Fluggeräte oft noch mit herkömmlichem Radar geortet, dessen Genauigkeit weit hinter der moderner Systeme zurückliegt. Hier setzt das Sensorsystem des Forschungsflughafens Braunschweig an: es erlaubt mit autonomen, bodengebundenen Systemen eine hochpräzise und zuverlässige Ortung, völlig unabhängig von den Positionsmeldungen der Flugzeuge.

Das Sensorsystem besteht aus neun sogenannten Multi­laterationsstationen. Diese berechnen die Position eines Objektes über die Laufzeit­unterschiede von Signalen, die es aussendet. Am Boden erreicht das System eine Genauigkeit von 7,5m. Zwei der Sensorstationen liegen außerhalb des Flughafenbereiches und werden zur Ortung im An- und Abflugbereich bis 40km um den Flughafen genutzt. Hier wird eine Positionsgenauigkeit von bis zu 50m erreicht.

Das Multilaterationssystem wird insbesondere für Forschungsarbeiten im Bereich der Rollführung eingesetzt, dessen Entwicklung und Standardisierung an Flughäfen das DLR entscheidend geprägt hat. Das System erlaubt die sensorische Verkehrserfassung des gesamten Flughafens und die Überwachung von Rollfreigaben.

Kontakt

Sven Kaltenhäuser

Abteilungsleiter ATM-Simulation
Institut für Flugführung
ATM-Simulation
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig