Unterstützungswerkzeuge für die Simulation
Im Institut wurde eine Werkzeugkette entwickelt und aufgebaut, die von der Datenvorverarbeitung über verschiedene Luftverkehrssimulationen bis zur Auswertung und Aufbereitung der Ergebnisse alle notwendigen Elemente für zeitnahe und zuverlässige Bewertungen im ATM-Bereich enthält.
Elemente dieser Werkzeugkette sind auf der Vorbereitungsseite beispielsweise der Szenariengenerator RouGe, der aus aufgezeichneten Verkehrsdaten luftseitige Verkehrsszenarien für den gesamten europäischen Flugverkehr in Minutenschnelle erzeugt und bereitstellt. Der Szenariengenerator ADEN hingegen unterstützt die Wissenschaftler bei der Erstellung von Flughafenszenarien für den Echtzeitsimulator NARSIM. Für die Vorplanung von Flughafenszenarien steht mit dem Positionierungstool GAP ein System zur Verfügung, mit dem jedes Flugzeug eine plausible Gateposition erhält. Neben den genannten Simulatoren werden kleinere Modelle für spezielle Ausschnitte des Luftverkehrssystems entwickelt und eingesetzt, z. B. das Runway Capacity Simulation Model RUCSIM oder der Turnaround Simulator TAMODES.
Zur Analyse der in Untersuchungen gewonnenen Daten werden je nach System und Validierungsumgebung unterschiedliche Methoden und Werkzeuge eingesetzt. Neben standardisierter Analysesoftware kommen eine ganze Reihe individueller Programme und Algorithmen zum Einsatz. Für die effiziente und qualitätsgesicherte Analyse speziell von häufig benötigten Analyseverfahren wurde am Institut mit EWMS (Extensible Workflow Management for Simulations) ein Werkzeug für das Prä- und Post-Processing von Versuchsläufen und die Auswertung aufgezeichneter Daten geschaffen. Sein Anwendungsfeld reicht von der Schnellzeitsimulation bis hin zur Echtzeit-Human-in-the-loop-Simulation. Die Ergebnisse des EWMS können jederzeit in ihrer Entstehung und auf den verwendeten Datensatz hin nachvollzogen werden. Die Auswertungsverfahren des EWMS wurden seit seiner Entwicklung im Jahr 2008 in zahlreichen Projekten erfolgreich eingesetzt. Das Werkzeug wird fortlaufend an die sich verändernden Anforderungen der Validierungen angepasst.