IFAV3

Im Projekt IFAV3 (Increased Flexibility of ATCO Validations - V3) geht es darum, den Einsatz von Fluglotsen durch neue Berechtigungskonzepte, angepasste Verfahren und spezifische Lotsenassistenzsysteme flexibler zu gestalten.

Projektbeschreibung

Bislang dürfen Fluglotsen nur auf denjenigen Lufträumen bzw. Sektoren eigenverantwortlich arbeiten, auf denen sie eine vollständige Ausbildung am Arbeitsplatz (On-the-Job-Training, OJT) mit bestandener Abschlussprüfung absolviert haben (Berechtigungserwerb). Hinzu kommen Anforderungen an den Berechtigungserhalt, beispielsweise in Form von Mindestarbeitsstunden auf diesem Sektor, die in einem bestimmten Zeitraum abgeleistet werden müssen. Dadurch ist die Anzahl der Sektoren, in denen Fluglotsen eingesetzt werden können, begrenzt. Um dennoch alle Sektoren zuverlässig bedienen zu können, muss ein hoher Personal- und Ausbildungsaufwand in Kauf genommen werden.

Das Projekt IFAV3 startete am 1. Juli 2023 und erforscht neue Ansätze für Ausbildung, Berechtigungserwerb und Kompetenzerhalt, um die Einsatzfähigkeit der Fluglotsen auf den verschiedenen Sektoren unter Beibehaltung des hohen Sicherheitsniveaus zu erweitern. Das Konsortium umfasst eine Vielzahl europäischer Flugsicherungsanbieter, sowie Industriepartner und Forschungseinrichtungen. Die Gesamtleitung obliegt dem Institut für Flugführung.

Ziele

IFAV3, als Fortsetzung der Vorgängerprojekte PJ.33 FALCO und PJ.10-73 IFAV, hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen und Strategien zur Reduzierung des Aufwandes für Ausbildung und Kompetenzerhaltung im oberen Luftraum zu untersuchen. Durch technische oder prozedurale Maßnahmen, wie z.B. speziell für diesen Zweck konzipierte Lotsenassistenzsysteme, oder auch durch eine sektorübergreifende Teilstandardisierung von Arbeitsabläufen sind Gegenstand dieses Projektes. Hinzu kommen neue Konzepte für die Ausbildung am Arbeitsplatz und die Lizenzierung, wie z.B. kompetenzbasierte Einsatzberechtigungen.

Durch die damit verbundene Reduzierung des Aufwandes für den Erwerb und die Aufrechterhaltung von Berechtigungen werden Fluglotsen in die Lage versetzt, deutlich mehr Sektorberechtigungen gleichzeitig zu besitzen und aufrechtzuerhalten, ohne Abstriche bei der Sicherheit und der Servicequalität hinnehmen zu müssen. Die Größe des Luftraums, in dem ein Fluglotse eingesetzt werden kann, wird dadurch erheblich vergrößert.

Darüber hinaus wird sich ein Teil des Projekts mit der Anwendung der Erkenntnisse aus den Vorgängerprojekten auf einen sehr ähnlichen Anwendungsfall, das Remote Tower Center, befassen.

Eckdaten

  

Projekt

IFAV3 (Increased Flexibility of ATCO Validations – V3)

Mitwirkende

DLR (Koordinator)

NLR

ENAIRE

DEEP BLUE

ENAV

INDRA

LFV

UPM

LIU

NATS

Laufzeit

2023 – 2026

Finanzierung

SESAR 3 JU / Horizon Europe programme

IFAV3 is a project that has received funding from the SESAR 3 Joint Undertaking under grant agreement No 101114683 under European Union’s Horizon Europe research and innovation programme.

Credit:

SESAR 3 JU / EU

Kontakt

Dr.-Ing. Sebastian Schier-Morgenthal

Abteilungsleiter Lotsenassistenz
Institut für Flugführung
Lotsenassistenz
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig