Fernerkundung für die Ermittlung siedlungsstruktureller Grenzen und Gebietseinheiten

Fe4ErsiGG

Siedlungsstrukturen wie Stadträume, Ballungszentren, suburbane Gebiete und ländliche Regionen auf Basis der räumlichen Nutzungsmuster wie Bebauungs- und Siedlungsdichten realitätsnah mit Methoden der Fernerkundung abzustecken – das war das Ziel des IF-Bund Innovationsprojektes „Fernerkundung für die Ermittlung siedlungsstruktureller Grenzen und Gebietseinheiten“ (FE4ErSiGG). Das Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit einer Laufzeit von einem Jahr startete im Dezember 2021 gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Als weitere Partner waren das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) und beratend das BKG involviert.

Bislang werden Siedlungsstrukturen in Deutschland anhand von Siedlungsstrukturdaten für administrative Einheiten wie Gemeinden und Kreisen abgebildet. Dieser Ansatz liefert wegen der Grenzverläufe allerdings häufig ungenaue Ergebnisse. Beispielsweise können in dieser Art Städte nur bedingt von ihrem Umland abgegrenzt werden. In dem Projekt FE4ErSiGG habenForschende von DLR, BBSR und BiB deshalb einen alternativen Ansatz verfolgt: Anstelle von administrativen Daten werden verschiedene Fernerkundungsdatensätze genutzt, um konsistente Raumeinheiten zu erzeugen mit denen Siedlungsstrukturen genauer beschrieben werden können. Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in städtischen Regionen und dessen Umland sollte dadurch zum Beispiel exakter bestimmt werden. Die Ergebnisse des Projekts tragen dazu bei, dass gesellschaftliche Faktoren wie etwa Bevölkerungsveränderungen, Pendlerbeziehungen und Suburbanisierung in einem bestimmten Raum auf Grundlage dieser neuen Gebietsabgrenzung präziser analysiert werden. Eine solche Analyse wiederum kann die Grundlage für politisch-planerische Entscheidungen verbessern.