Forschungsprojekt MOREMix-HyPF
Energiesystemanalyse mit erweitertem Fokus auf Wasserstoff und Kraftstoffe für Marokko u.a. mit REMix
Die globale Energiewende ist entscheidend, um die international vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen. Eine zentrale Maßnahme dabei ist die Defossilierung aller Energiesektoren, meist, indem fossile Energieträger durch strombasierte Technologien ersetzt werden. Doch insbesondere im Mobilitätssektor stößt eine vollständige Elektrifizierung häufig an technische und strukturelle Grenzen. In solchen Fällen stellen Power-to-X (PtX)-Technologien, die auf der klimafreundlichen Herstellung synthetischer Kraftstoffe aus Wasserstoff und Erneuerbarer Energie basieren, eine vielversprechende Lösung dar – vor allem für Anwendungen in der Luft- und Schifffahrt. Dies gilt insbesondere für wind- und sonnenreiche Regionen. Vor diesem Hintergrund befasst sich das Forschungsprojekt MOREMix-HyPF (gefördert von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit; GIZ) mit Strategien zur Einbindung von Wasserstoff-Infrastrukturen und synthetischen Kraftstoffen in das nationale Energiesystem Marokkos. Vor diesem Hintergrund widmet sich das Forschungsprojekt MOREMix-HyPF der Integration von Wasserstoff-Infrastrukturen und synthetischen Kraftstoffen in das nationale Energiesystem Marokkos. Das Projekt wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) gefördert.
Forschungsprojekt MOREMix-HyPF | |
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Laufzeit | Dezember 2023 bis Juni 2025 |
Förderung durch | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit Mitteln des Bundes, insbesondere Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |
Projektbeteiligte | - Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
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Institut für Vernetzte Energiesysteme
- MTEED (Ministère de la Transition Énergétique et de Développement durable)
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MASEN (Moroccan Agency for Sustainable Energy)
- IRESEN (Institut de Recherche en Énergie Solaire et Énergies Nouvelles)
- ONEE (Office National de l'Electricité et de l'Eaux potable)
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Ziel des Projekts ist es, Marokko auf seinem Weg zu einem nachhaltigen Energiesystem, das verstärkt auf erneuerbare Energien sowie auf Wasserstoff und dessen Derivate setzt, zu unterstützen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit marokkanischen Stakeholdern, insbesondere dem Ministerium für Energiewandel und Nachhaltige Entwicklung (Ministère de la Transition Énergétique et de Développement durable; MTEDD). Für die Gestaltung der nationalen Energiewende setzt das MTEDD auf wissenschaftliche Modelle zur Energiesystemmodellierung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Vernetzte Energiesysteme auf die landesspezifischen Ausbaupotenziale von Solar- und Windenergie ausgerichtet worden sind. Die Modelle liefern belastbare Aussagen, auf deren Basis fundierte politische Maßnahmen für den nationalen Transformationsprozess abgeleitet werden. Der Projektansatz ist auf Übertragbarkeit ausgerichtet und soll als Vorbild für ähnliche Kooperationen weltweit dienen.
Das Institut für Vernetzte Energiesysteme befasst sich im MOREMix HyPF-Projekt vorrangig mit der Erstellung und Nutzung von offenen wissenschaftlichen Modellen (open source und open data) zur Energiesystemanalyse. Diese sollen es ermöglichen, Szenarien für den Ausbau erneuerbarer Energien in Marokko zu entwickeln und ihre Auswirkungen auf das gesamte staatliche Energiesystem zu simulieren. Im Rahmen des Projekts werden auf Basis des am DLR entwickelten Modellierungstools REMix verschiedene Modelle erstellt, mit denen sich ein optimierter Energiemix für Marokko ermitteln lässt – insbesondere durch den Ausbau von Solar- und Windenergie. Die Modelle sollen belastbare Aussagen liefern, auf deren Basis Entscheidungsträger im marokkanischen Staat fundierte politische Maßnahmen ergreifen können.
Unterstützt wird dieses Ziel durch mehrere Workshops und Schulungen, in denen DLR-Fachleute den marokkanischen Projektbeteiligten Kompetenzen vermitteln und die Nutzung der entwickelten Modelle erläutern. Auf diese Weise soll nicht nur technisches Wissen transferiert, sondern auch die Kompetenz im Umgang mit komplexen Energiesystemanalysen gestärkt werden. Zudem sind Delegationsreisen des MTEDD und der GIZ Maroc nach Stuttgart sowie eine „Hydrogen Summer School“ in Marrakesch und eine „Hydrogen Winter School“ in Rabat vorgesehen, bei denen marokkanische Forschende und Studierende in die neuesten Entwicklungen der Wasserstofftechnologien und deren Einsatz im Energiesystem eingeführt werden.
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