Agentenbasiertes Energiemarktmodell AMIRIS
Mit dem agentenbasierten Strommarktmodell AMIRIS lässt sich das Verhalten der Akteure am Energiemarkt abbilden. Das am DLR entwickelte Tool wurde open source veröffentlicht.
Effektive Rahmenbedingungen für einen kostenoptimalen EE-Ausbau mit komplementären dezentralen Flexibilitätsoptionen im Elektrizitätssektor II
Um die Transformation unseres Energiesystems in all ihrer Komplexität zielgerichtet gestalten zu können, werden verschiedene Energiesystem- und Strommarktmodelle entwickelt. Sie sind auf bestimmte Fragestellungen ausgerichtet, etwa auf Versorgungssicherheit, Kosten, Netzausbau oder Beschäftigungsaspekte. Allerdings sind die Ergebnisse dieser spezialisierten Modelle nicht deckungsgleich. So kommt es etwa zu Abweichungen zwischen Ergebnissen optimierender Kapazitätsplanungsmodelle und agentenbasierter Simulationsmodelle, unter anderem bedingt durch unterschiedliche Abbildungen des Verhaltens der Markt-Akteure und deren Unsicherheiten. Hierdurch unterscheiden sich die (theoretisch optimalen) Kosten des Energiesystems in dem einen Modell von den (realistischeren) Kosten im anderen Modell. Diese Differenz wird als „Efficiency Gap“ bezeichnet. Im Projekt ERAFlex II soll dieser Efficiency Gap mittels einer bidirektionalen Modellkopplung reduziert werden, sodass die Bestimmung eines Kostenminimums auf Basis realistischerer Berechnungen möglich wird.
Forschungsprojekt ERAFlex II | |
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Laufzeit | März 2021 bis Februar 2024 |
Förderung durch | Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |
Projektbeteiligte |
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Mit dem durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt ERAFlex II sollen vor allem drei Faktoren in die Energiesystem-Optimierung eingebunden werden: Regulatorische Instrumente, realitätsnahe Marktrestriktionen und akteursspezifisches Verhalten. Dies soll durch die Ankopplung eines agentenbasierten Strommarktmodells realisiert werden. Konkret koppeln die Projektbeteiligten dazu das Energiemarktmodell 'E2M2' des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung der Universität Stuttgart und das agentenbasierte Strommarktmodell AMIRIS des Instituts für Vernetzte Energiesysteme miteinander.
Aufbauend auf dieser bidirektionalen Modellkopplung sieht ERAFlex II drei Arbeitsschritte vor:
Die Schritte werden wiederholt, bis Konvergenz erreicht ist.
Am Institut für Vernetzte Energiesysteme fokussieren sich die Arbeiten auf die Entwicklung von Programmen zur automatisierten Modellkopplung. Dies umfasst das automatische Auslesen der Ergebnisse des jeweils einen Modells und das Übertragen der Daten in das jeweils andere Modell. Weiterhin werden die Parameter der Förderinstrumente zur Refinanzierung des Kraftwerksparks in AMIRIS so ermittelt, dass die Kosten jedes Kraftwerks inklusive Annuitäten der Investitionen gerade gedeckt sind. Hierzu wird ein iteratives Verfahren entwickelt, welches vollautomatisch nach einem geeigneten Satz an Förderparametern sucht. Darüber hinaus wird in AMIRIS ein Modul zum Einsatz konkurrierender Energiespeicheragenten entwickelt, um den Wettbewerb zwischen verschiedenen Flexibilitätsoptionen am Strommarkt besser abzubilden und noch realistischere Ergebnisse in AMIRIS erzielen zu können.
Mit dem Vorhaben wollen die Projektbeteiligten folgende Forschungsfragen adressieren:
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt ERAFlex II: