Netzebenen-übergreifendes Planungsinstrument open_eGo
Das frei verfügbare Planungsinstrument open_eGo unterstützt die volkswirtschaftlich optimale Gestaltung der Netzinfrastruktur für künftige Belastungen auf allen Spannungsebenen.
Offenes netzebenen- und sektorenübergreifendes Planungsinstrument zur Bestimmung des optimalen Einsatzes und Ausbaus von Flexibilitätsoptionen in Deutschland
Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien und die fortschreitende Sektorenkopplung beeinflussen das zukünftige Energiesystem und erfordern Vorbereitungen, um dessen Stabilität sicherzustellen. Im Forschungsprojekt eGoⁿ wird ein bestehendes netzebenen- und sektorenübergreifendes Planungsinstrument erweitert, sodass die Sektorenkopplung in die Untersuchungen integriert werden kann. Mithilfe des Planungsinstruments in einer offenen Plattform soll ein optimaler Netz- und Speicherausbau für Deutschland bestimmt werden.
Forschungsprojekt eGoⁿ | |
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Laufzeit | Dezember 2019 bis November 2022 |
Förderung durch | Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |
Projektbeteiligte |
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Durch die Zunahme erneuerbarer Energien und die fortschreitende Sektorenkopplung ergeben sich neue Herausforderungen, damit eine stabile Energieversorgung gewährleistet werden kann. Um auf diese Entwicklungen vorbereitet zu sein, wurde im Projekt Open eGo (Open Electricity Grid Optimisation; Laufzeit August 2015 bis Oktober 2018) ein netzebenen-übergreifendes Planungsinstrument entwickelt, das die Bestimmung eines optimalen Netz- und Speicherausbaus in Deutschland ermöglicht. Im Nachfolgeprojekt eGoⁿ wird dieses Planungsinstrument erweitert, sodass die Sektorenkopplung darin optimal abgebildet werden kann.
Im Detail unterscheidet sich das Projekt eGoⁿ von seinem Vorgänger vor allen dadurch, dass das bisher dargestellte Stromnetzmodell um Bedarfe und Flexibilitäten aus den Bereichen Gas, E-Mobilität und Wärme ergänzt wird. Dadurch können unter anderem auch Schwankungen in der Energieerzeugung oder im Verbrauch ausgeglichen werden, indem dynamisch auf Veränderungen reagiert wird. Die Auswirkungen dieser Flexibilitäten auf das Stromnetz werden untersucht und in das Planungsinstrument integriert. Somit können sektorenübergreifende Wechselwirkungen für das zukünftige Energiesystem berücksichtigt und untersucht werden. Diese enormen Datenmengen führen zu einer immensen Modellierungskomplexität, die wiederum in erheblichen Rechenleistungen sichtbar wird. Daraus resultiert der zentrale Forschungsgegenstand des Projekts, der sich mit dem Zielkonflikt zwischen Rechenaufwand und Modellierungsgenauigkeit befasst.
Das Institut für Vernetzte Energiesysteme ist mit zwei spezifischen Teilzielen am Projekt eGoⁿ beteiligt. Zum einen beschäftigen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Bereich Gas und dessen Nutzung im Stromsystem. Dazu zählen unter anderem die Datenakquise und der Aufbau eines Gasdatenmodells sowie deren Einbindung in das Planungsinstrument. Zum anderen arbeiten sie an Methoden der Komplexitätsreduktion und konzentrieren sich dabei auf deren Anwendung und Weiterentwicklung. Das Projekt und die resultierenden Erkenntnisse werden anschließend durch Open Source und Open Data einer breiteren Öffentlichkeit bereitgestellt, damit sie zukünftig durch verschiedene Interessengruppen wie Politik, Wissenschaft oder Netzbetreiber genutzt werden können.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt eGoⁿ: