16. Oktober 2024

„Müssen Klimaschutzziele in vielen denkbaren ‚Energie-Zukünften‘ erreichen“

  • Zur Auftaktveranstaltung der Forschungsnetzwerke Energie zum 8. Energieforschungsprogramm hatte Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, am 15. Oktober 2024 nach Berlin eingeladen.
  • Als Teilnehmer an einer Podiumsdiskussion sprach Institutsdirektor Prof. Dr. Carsten Agert über die aktuell drängendsten Forschungsbedarfe für die Energiewende.
  • Agert hatte in seiner Funktion als Co-Sprecher des Themenclusters „Infrastruktur und Systemintegration“ im Forschungsnetzwerk Wasserstoff teilgenommen.
  • Schwerpunkte: Energie, Politikbeziehungen, Forschungstransfer

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Forschungsnetzwerke Energie zum 8. Energieforschungsprogramm hat Institutsdirektor Prof. Dr. Carsten Agert am 15. Oktober 2024 im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Bedeutung von integrativen Energieszenarios für eine erfolgreiche Transformation des Energiesystems hervorgehoben. Als Co-Sprecher des Themenclusters „Infrastruktur und Systemintegration“ im Forschungsnetzwerk Wasserstoff hatte Agert vor rund 200 Teilnehmenden an einer Podiumsdiskussion zu den drängendsten Forschungsbedarfen für die Energiewende teilgenommen.

Aus ökonomischer und gesellschaftlicher Sicht sei es unbedingt erforderlich, anstehende Schritte an wissenschaftlich vorgezeichneten Transformationspfaden auszurichten. „Deshalb müssen wir die Zielgenauigkeit von Szenarios kritisch reflektieren und als Community stärker darauf achten, uns in den Szenarios robust aufzustellen“, sagte Agert. „Es geht darum, unsere Klimaschutzziele in Szenarios nicht nur in einer, sondern in vielen denkbaren ‚Energie-Zukünften‘ zu erreichen.“

In einem weiteren Themenschwerpunkt erläuterte Agert, wie das Forschungsnetzwerk Wasserstoff mittels Bottleneck-Analyse mit Erfolg ein „Roadmapping“ zur Prioritätensetzung für den Markthochlauf der deutschen Wasserstoff-Infrastruktur bis zum Jahr 2030 auf den Weg gebracht hat: „Vereinfacht gesagt, suchten wir dabei nach Gründen, die den Markthochlauf am wahrscheinlichsten verhindern könnten – um genau zu diesen Aspekten zu forschen, um sie zu verhindern“. Auf dieser Grundlage wurden verschiedenste System-Aspekte, beginnend beim internationalen schiffsgebundenen Wasserstofftransport bis hin zum Pipelinetransport in die Verteilnetze sowie ihre jeweiligen Wechselwirkungen zueinander analysiert. Hierbei wurde zum Beispiel die Speicher-Infrastruktur als möglicher Engpass in der Infrastrukturplanung identifiziert. In der Folge ist dieser Teilbereich verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der die Veranstaltung eröffnet hatte, hob den Austausch zwischen Forschung und Praxis als Grundlage für erfolgreiche Innovationen sowie ihre schnelle Anwendung in Industrie und Gesellschaft hervor. Der Energieforschung komme dabei besondere Bedeutung zu: „Auf dem Weg zur vollständigen Transformation des Energiesystems ist sie unverzichtbar. Die Energieforschung liefert nicht nur die benötigten Technologiebeiträge, sondern unterstützt den Transfer und die Beschleunigung der Energiewende.“

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Kontakt

Heinke Meinen

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Vernetzte Energiesysteme
Institutskommunikation

Prof. Dr. Carsten Agert

Institutsdirektor
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Vernetzte Energiesysteme
Carl-von-Ossietzky-Straße 15, 26129 Oldenburg