Zwischen zwei Welten: Wenn Psychologie auf Informatik trifft

Das RCE-Team hat erneut Zuwachs bekommen. Annika Wohlan wird sich ganz dem Thema User Experience für interaktive Softwaresysteme und der Durchführung von Usability-Studien für das Softwaresystem RCE widmen.

Die erste Woche

Annika Wohlan

Erst seit ein paar Tagen ist Annika eine wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Softwaretechnologie, doch schon jetzt fühlt sie sich angekommen. Der Einstieg wurde ihr durch das offene Team sehr erleichtert. „Das Schöne an Team-Arbeit ist, man wird direkt integriert. Auch wenn ich die Software in der kurzen Zeit noch nicht besonders gut kenne, habe ich das Gefühl, einen Beitrag leisten zu können.

Zukünftig unterstützt Annika das RCE-Team mit der stetigen Verbesserung der Usability der Software, denn „die Qualität von User Interfaces ist oft erfolgsentscheidend“. Die Interaktionen sollen für die RCE-Nutzer möglichst angenehm und intuitiv sein- besonders für Neu-Nutzer und Nicht-Informatiker ein wichtiger Punkt.

Die perfekte Schnittstelle – Eine Sache der Psychologie und Informatik

Die perfekte Grundlage für ihr jetziges Arbeitsfeld bildet Annikas interdisziplinäres Studium der Angewandten Kognitions- und Medienwissenschaften, dessen Fokus stets auf der interaktiven Schnittstelle zwischen Mensch und Medium lag. „Durch mein Studium sehe ich mich sowohl auf der Seite der Entwickler, als auch auf der Seite der Nutzer. Es ist wichtig, grundlegende psychologische Eigenschaften des Menschen als Systemnutzer zu verstehen und die Limitationen der menschlichen Informationsverarbeitung bei der Systemgestaltung zu beachten“, erklärt Annika.

„Eine gute Schnittstelle motiviert den Nutzer zur Interaktion. Da spielt auch die individuelle User Experience eine große Rolle. Faktoren wie Emotionen haben auf die Systemnutzung und vor allem -bewertung einen großen Einfluss. Ist etwas nützlich und macht Spaß, wird es vermutlich weiterhin benutzt.“

Schritt für Schritt zur Tooloptimierung

Um herauszufinden, wie die Nutzung des Tools optimiert werden kann, wird Annika qualitative und quantitative Studien durchführen.  Dafür wird sie Konzepte entwickeln, die sowohl die graphische Benutzeroberfläche, als auch die Funktionalitäten von RCE betreffen. In darauffolgenden Studien wird überprüft, welches Konzept am besten abschneidet. „Wir haben hier beispielsweise auch die Möglichkeit, mit Eye-Tracking Systemen zu arbeiten. Gerade das visuelle System gibt jede Menge Hinweise auf Probleme bei der Nutzung.“ Aber auch darüber hinaus sieht Annika weitere Forschungsfelder. „Wer weiß, vielleicht entwickle ich irgendwann auch Konzepte für alternative Interaktionsmöglichkeiten durch Sprachsteuerung oder die Verwendung von VR.“ Denn gerade die Optimierung der Mensch-Computer-Interaktion ermöglicht weite Projektfelder.

Mit viel Forschergeist

Annikas Forschergeist treibt sie immer wieder an, Neues zu entdecken und herauszufinden. Ihre Leidenschaft ist wissenschaftliches Arbeiten. „Das habe ich während meines gesamten Studiums getan. Das kann ich gut, das macht mir Spaß!“ erzählt sie. Denn dadurch eröffnen sich immer wieder Herausforderungen, die sie lösen kann. „Das Schöne an Forschung ist, man hat immer einen Erkenntnisgewinn: Sei das Ergebnis nun wie erwartet oder nicht.“ sagt sie weiter. Ihr Interesse für Forschung führte sie direkt zum DLR: „Außerdem hatte ich schon immer einen Fabel für Raumfahrt“, so Annika. Sie hatte Glück, zur rechten Zeit eine Stelle zu finden, die perfekt auf ihr Profil passt. Nachdem sie ihre Bewerbung eingereicht hatte, ging alles ziemlich schnell. Und es stand sofort fest: „Wenn die mich nehmen, fange ich sofort an!“.