Kontaktstelle für Open-Source-Software im DLR

In der Luft- und Raumfahrt spielen Computer eine zentrale Rolle. Die darauf laufende Software umfasst missionskritische Software, die meist echtzeitfähig und in ein übergeordnetes technisches System eingebettet ist, effiziente Codes, vor allem Simulationsalgorithmen mit hohen Anforderungen an Performance, Software, die bei komplexen Anwendungen oder im Umgang mit umfangreichen Datenbeständen unterstützt und Systeme mit vielen Benutzern, meist Internet-, Intranet- oder E-Mail-Anwendungen.

In fast allen Instituten des DLR wird Software entwickelt. Der Umfang der einzelnen Software-Pakete variiert dabei von kleinsten Entwicklungen, die etwa durch Studenten erstellt werden, bis hin zu sehr großen Softwaresystemen, die gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie über viele Jahre entwickelt werden.

Fast allen Entwicklungen ist gemein, dass durch die konsequente Nutzung frei erhältlicher Open-Source-Software der gesamte Entwicklungsaufwand deutlich reduziert wird. In einigen Fällen wurde nur etwa zehn Prozent neu programmiert. Zudem profitieren vielen Software-Systeme des DLR von der Stabilität der vielfach getesteten Open-Source-Software und deren ständigen Weiterentwicklung. Insgesamt ist Open-Source-Software eine wichtige Kerntechnologie für viele Entwicklungen des DLR geworden.

Ansprechpartner für Open-Source-Software im DLR
Wir beraten alle Institute und Einrichtungen im DLR zu Fragen rund im Open-Source Software.

Nutzung von Open Source im DLR

Im DLR werden die verschiedensten Open-Source-Entwicklungen eingesetzt. Neben unterschiedlicher freier Anwendungssoftware wird insbesondere das freie Betriebsystem Linux häufig als Desktop- und Server-Betriebssystem verwendet. Für die Entwicklung von Software werden Programmiersprachen wie Python, Compiler wie die GNU Compiler Collection und Bibliotheken (z.B. für Datenbank-Zugriff, XML-Verarbeitung oder Numerik) eingesetzt. Für die Erstellung von Web-Anwendungen kommen Frameworks wie Zope, Plone oder MoinMoin zum Einsatz. Unterstützt wird die Entwicklung durch freie Entwicklungsumgebungen wie Eclipse und Tools wie Subversion oder Mercurial.

Open-Source-Software aus dem DLR

Neben der Nutzung freier Software stellt das DLR viele eigene Entwicklungen als Open-Source-Software der Allgemeinheit zur Verfügung oder beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung existierender Open-Source-Software.

Beispiele für Open-Source-Projekte des DLR sind:

  • Das Remote Component Environment (RCEist ein verteiltes Integrationssystem auf Basis von Eclipse und OSGi. [GitHub]
  • TiGL ermöglicht die parametrische Modellierung von Flugzeuggeometrien. Die Software bildet die Schnittstelle zwischen der parametrischen CPACS-Beschreibung des Flugezugs und den Simulationswerkzeugen. [GitHub Donwload]
  • TiXI ist eine XML-Schnittstellenbibliothek, die in Anwedungen integiert werden kann, die in C, C++, Fortran, JAVA oder Python geschrieben sind. [GitHub]
  • Das ESMValTool ist ein Diagnosewerkzeug zur routinemäßigen Überprüfung der Qualität von Erdsystemmodellen mittels Beobachtungsdaten. [GitHub]
  • t8code ist eine Open-Source-Bibliothek für extrem effiziente Simulationen mit adaptiven Gittern. Sie skaliert auf Supercomputern und verkürzt Rechenzeiten erheblich. [GitHub]
  • SUMO (Simulation of Urban Mobility) dient zur Simulation von Straßenverkehr. [GitHub]

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Kontakt

Tobias Schlauch

Referent der DLR Software Engineering Initiative
Institut für Softwaretechnologie
Intelligente und Verteilte Systeme
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig

Andreas Schreiber

Abteilungsleitung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Softwaretechnologie
Intelligente und Verteilte Systeme
Linder Höhe, 51147 Köln

Carina Haupt

stellv. Abteilungsleitung
Institut für Softwaretechnologie
Intelligente und Verteilte Systeme
Rutherfordstraße 2, 12489 Berlin