Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung
- Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Unternehmen Henkel wollen ihre bestehende Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung für Anwendungen in der zivilen Sicherheit intensivieren.
- Hierzu unterzeichneten Sylvie Nicole, Personalvorständin von Henkel, und Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandsvorsitzende DLR, bereits im Mai 2021 im Rahmen eines virtuellen Treffens einen Kooperationsvertrag.
- Die Zusammenarbeit verfolgt das Ziel, Gebäude und Anlagen automatisiert zu digitalisieren und für Sicherheitsanwendungen nutzbar zu machen.
Das DLR-Institut für den Schutz kritischer Infrastrukturen hat die stabile Versorgung der Gesellschaft zum Ziel. Die Entwicklung von Methoden zur Erkennung und Abwehr von Bedrohungen gehört ebenso zu den Aufgaben wie die Vorbereitung von Entscheidungsträgern und Einsatzkräften auf Krisensituationen. Ein wirksames Tool für diesen Zweck ist der Digitale Zwilling, welcher unter anderem zur Vorhersage der Auswirkungen von Entscheidungen genutzt werden kann oder es sogar ermöglicht, Einsatzkräfte mittels Virtual Reality in Krisensituationen hineinzuversetzen und diese somit proaktiv auf den Ernstfall vorzubereiten.
Während heutzutage Gebäude bereits am Computer designt werden können, ist die Digitalisierung bestehender, historisch gewachsener Infrastrukturen jedoch mit zeitintensiver, händischer Arbeit verbunden. Dies macht einen spontanen Einsatz Digitaler Zwillinge im Krisenfall unmöglich und beschränkt durch den hohen Kostenaufwand die Nutzung auf wenige, ausgewählte Infrastrukturprojekte.
Im Rahmen des Projekts Automated Model Generation soll dieser Prozess durch den Einsatz modernster Technologien automatisiert werden und somit einen kostengünstigen, flächendeckenden Einsatz ermöglichen. In einem ersten Schritt starten derzeit die Arbeiten zur Erstellung eines geometrisch-funktionalen Modells einer Löschwasseranlage auf dem Henkel-Gelände in Holthausen.
Hierzu wurden verschiedene Messverfahren miteinander kombiniert, um nicht nur ein Abbild zu schaffen, sondern auch bestehende Strukturen zu erfassen und in einen funktionalen Zwilling zu überführen. Henkel will mit diesem Forschungsprojekt die Digitalisierung in der Gefahrenabwehr vorantreiben. Dabei ist der Anspruch der vollumfänglichen Gefahrenabwehr stets im Fokus.