Wie DLR und Bundeswehr voneinander profitieren können
- Auf der ersten dtec.bw Jahrestagung präsentierte auch das Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen im Rahmen des Kooperationsprojekts „RISK.twin“ seine neuesten Forschungsergebnisse.
- Dabei interessierten sich die Besucher insbesondere für Ergebnisse zur Zustandsüberwachung von Bauwerken.
Spätestens seit dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September ist die Diskussion um den Zustand der Infrastrukturen in Deutschland entbrannt. Wie der Zustand von Brücken und anderen Bauwerken verlässlich überwacht werden kann, ist Teil der Arbeit der neuen Abteilung Simulationsmethoden für Digitale Zwillinge des Instituts für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen. Auf der dtec.bw Jahrestagung zeigte das DLR-Institut an einem Stand vielversprechende neue Konzepte zur hybriden Modellierung von baulichen Infrastrukturen. Dabei werden physikbasierte Simulationen mit datengetriebenem maschinellem Lernen kombiniert, um genauere Vorhersagen zu treffen.
Weiteres Thema am DLR-Stand war der Forschungsschwerpunkt Gefahrstoffausbreitung am Beispiel eines Chemieparks. Hier zeigten Wissenschaftler des Instituts, wie Einsatzkräfte mithilfe eines VR-Lagetisches die Vorhersage der Schadstoffausbreitung für Evakuierungsszenarien verwenden können. Mithilfe von sensorerhobenen Daten, die im Lagetisch zusammenfließen, lassen sich sehr genaue Aussagen über eine Schadstoffquelle und deren Ausbreitung treffen. Darüber hinaus wurde am Stand erstmals gezeigt, wie Evakuierungsszenarien am Lagetisch dargestellt werden können, indem die Schadstoffausbreitung mit Evakuierungsdaten kombiniert wird. Das ermöglicht Rettungskräften im Ernstfall präziser handeln zu können.
„Wir zeigen, dass die Kooperation zwischen dem DLR und der Universität der Bundeswehr München ein wichtiges Bindeglied zwischen zivilem Bevölkerungsschutz und ähnlich gelagerten militärischen Fragestellungen ist“, erklärte der stellvertretende Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Alexander Popp, der gleichzeitig Projektleiter des dtec.bw Projekts „RISK.twin“ an der Universität der Bundeswehr München ist. „Unsere Forschungsergebnisse belegen, wie DLR und Bundeswehr voneinander profitieren können.“
Unter dem Motto „Forschung mit Mehrwert für alle Dimensionen“ fand die Jahrestagung des dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr auf dem Campus der Universität der Bundeswehr München statt. Dabei wurde anschaulich gezeigt, wie die Bundeswehr-Universitäten gemeinsam mit externen Partnern arbeiten, um Forschungsergebnisse in praxisrelevante Anwendungen zu überführen. Zahlreiche Gäste aus Bundeswehr, Forschung und Industrie konnten sich an den zwei Veranstaltungstagen bei einer Paneldiskussion, Vorträgen und Ständen über die verschiedenen Forschungsprojekte und Neuentwicklungen des dtec.bw und seiner Projektpartner informieren.
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Prof. Dr.-Ing. Alexander Popp