Neue Anlage an das DLR_School_Lab übergeben



- Das Institut für den Schutz terrestrischer Infrastrukturen hat ein neues Modell an das Kölner DLR_School_Lab übergeben.
- Es ist eine Mini-Ausgabe der MoSeRoS-Anlage, die das Institut entwickelt hat.
- Schüler können so spannende Einblicke in Programmierung und Robotik erhalten.
Die Spidercam kennt man aus dem Fußballstadion: Eine Fernsehkamera fährt entlang von Seilen und ermöglicht Aufnahmen direkt aus dem Geschehen. Das Institut für den Schutz terrestrischer Infrastruktur hat dieses Konzept adaptiert und das Mobile Seilgetragene Robotische Sensorerprobungssystem – kurz MoSeRoS – entwickelt. Damit lassen sich etwa große Flächen überwachen oder Gefahrstoffe aufspüren.
Eine Mini-Ausgabe der großen Anlage hat das Institut nun an das Kölner DLR_School_Lab übergeben. Bemerkenswert dabei: Schüler Julian Lehmgrübner, der im Institut mitarbeitet, hat entscheidende Teile der Software selbst entwickelt. „Mir gefällt es, Probleme abstrakt auf mathematischer Ebene zu lösen“, erklärt der 17-Jährige. Die Anlage ist ideal dafür: Die Wissenschaftler mussten Bewegungen aus dem vertrauten dreidimensionalen Raum auf vier Seilwinden umrechnen. „Das umzusetzen war eine spannende Herausforderung, die mir sehr viel Spaß gemacht hat“, so Lehmgrübner weiter.
Die Mini-MoSeRoS ist anders als ihr großes Gegenstück nicht mit mobilen Kränen ausgestattet, sondern an vier festen Trägertürmen angebracht. Während die große Anlage über eine Diagonale von bis zu 300 Metern gespannt werden kann, beträgt der Arbeitsraum der Mini-MoSeRos 1,5 Metern in Länge, Breite und Höhe.
Die Schüler können die an vier Seilen aufgehängte Plattform (Dolly) mit verschiedenen Aufbauten innerhalb des Arbeitsbereichs bewegen und Aufgaben erledigen. So können sie etwa mithilfe einer Kamera auf einer Patrouillenfahrt Objekte aufspüren. Gesteuert wird die Anlage dabei über ein Webinterface, mit dem automatische Bewegungsmuster programmiert werden können, oder frei und intuitiv über einen Spiele-Controller.
Ein Echtzeit-Stream der Kamera ermöglicht die Live-Überwachung des Arbeitsraums und erkennt automatisch einfache Formen und andere optische Anhaltspunkte. „Die Anlage bietet Schülern spannende Möglichkeiten zur Programmierung, Navigation autonomer Systeme und einen Einblick in die Kinematik eines robotischen Systems“, erklärt Dr. Jan Bechert, Leiter des Kölner DLR_School_Labs. Bereits in der kommenden Woche haben die ersten Schüler die Gelegenheit mit der Mini-MoSeRoS-Anlage zu arbeiten.
Die DLR_School_Labs sind Schülerlabore und bieten Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit, die Welt der Forschung und Technik zu entdecken. Dabei können die Schüler an 16 Standorten selbst Experimente durchführen, die thematisch den DLR-Forschungsprojekten nachempfunden sind.
Die wichtigsten Fakten zur Mini-MoSeRoS |
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