Entwicklung eines Systems kooperierender Fahrzeuge für einen nachhaltigen, individualisierten Öffentlichen Verkehr (iÖV)

NeMo.bil

Abbildung 1: 3D-Rendering NeMo.bil
Automatisiert fahrende Ultraleichtfahrzeuge (NeMo.Cab) bedienen die ersten und letzten Meilen in der Personenbeförderung. Durch dieses, sich in Entwicklung befindliche Konzept für einen individualisierten öffentlicher Verkehr (iÖV), werden die jeweiligen Vorteile von individueller und öffentlicher Mobilität vereint.
Credit:

INYO Mobility GmbH

DownloadDownload

Entwicklung eines Systems kooperierender Fahrzeuge für einen nachhaltigen, individualisierten Öffentlichen Verkehr (iÖV)

Das Projekt NeMo.bil wird koordiniert durch die INYO Mobility GmbH und entwickelt ein innovatives, schwarmartiges Mobilitätssystem. Dieses ermöglicht eine neue Form des nachhaltigen und bedarfsgerechten Personen- und Gütertransports im ländlichen Raum. Dazu wird ein neuer systemischer Ansatz verfolgt, dessen Basis zwei verschiedene Fahrzeuge bilden: automatisiert fahrende Ultraleichtfahrzeuge NeMo.Cab sowie die größeren Zugfahrzeuge NeMo.Pro.

Die kleineren NeMo.Cabs bieten Platz für bis zu vier Personen. Diese bedienen die ersten und letzten Meilen in der Personenbeförderung und vereinen sich auf den längeren Strecken zu einem Konvoi. Dieser wird von dem größeren automatisierten Fahrzeug (NeMo.Pro) gezogen. NeMo.Pros dienen auch zum Transport von 15-20 Personen und fungieren als mobile Ladestation. Damit ermöglichen sie dem Konvoi höhere Reichweiten und Geschwindigkeiten. Durch die Kombination und den Zusammenschluss der unterschiedlich ausgelegten Fahrzeuge erreicht das Gesamtsystem (NeMo.bil) eine bisher unerreichte energetische Effizienz.

Die Bequemlichkeit eines eigenen PKWs wird durch den bedarfsorientierten Ansatz mit der Energieeffizienz des ÖPNV in neuartiger Weise kombiniert. Die Bürgerinnen und Bürger können ihre Mobilitätswünsche über eine App bekanntgeben. Über eine Internet-Plattform werden die Transportwünsche gesammelt und optimiert. Durch den NeMo.bil-Ansatz wird erstmals ein individualisierter öffentlicher Nahverkehr geschaffen, der bei beliebigen Start- und Endpunkten eine Fahrt ohne Umstieg ermöglicht. Ziele dieses on-demand Mobilitätsdienstes sind eine verbesserte Nutzerakzeptanz und die Reduktion von Kosten, Ressourcen und Emissionen.

Akteure

Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, arbeiten 20 Unternehmen und Organisationen im Projektkonsortium interdisziplinär zusammen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Vorhaben mit 17,1 Millionen Euro.
Die FIWARE Foundation e.V. entwickelt zusammen mit weiteren Partnern die Software zur Planung und Steuerung des Schwarmsystems. Die Firma CADFEM simuliert den Strömungswiderstand des Konvois und entwickelt virtuelle 3D-Stadt und Verkehrsraummodelle. Die Inyo Mobility GmbH entwickelt das autonome Fahrzeug NeMo.Cab und die HOLON GmbH das größere Zugfahrzeug NeMo.Pro. Weiter beteiligt sind die TU Dortmund, die TH Augsburg und PHOENIX CONTACT E-Mobility GmbH, sie führen z.B. soziologisch fundierter Simulationsexperimente durch, integrieren rollende Versuchsträger und entwickeln ein bidirektionales Ladesystem.

Beitrag Institut für KI-Sicherheit

Das Institut für KI-Sicherheit stellt in diesem Projekt die Anschlussfähigkeit der digitalen Lösungen des Projektes an diese umspannende Daten- und Dienste-Ökosysteme im Bereich der Mobilität sicher. Dies fördert insbesondere den Transfer in die Praxis und bereitet die Skalierung vor.
Zu den Aufgaben des Instituts gehören auch die Konzeption und Erstellung von vertrauenswürdigen Datenräumen und deren Vernetzung. Dabei spielt die Integration von Ansätzen zur Bestimmung und Gewährleistung von Datenqualität und Datenprovenienz eine wichtige Rolle. Essentiell sind hier frei verfügbare Softwarebausteine und frei verfügbare bzw. offene Standards, wie z.B. im Zusammenhang mit den Konnektoren.
Um ein hohes Maß an Datensicherheit und Privatsphäre zu gewährleisten, werden Privacy Enhancing Technologies (PET) sowie moderne Verschlüsselungsansätze zum Schutz der verwendeten Daten bereitgestellt. Das Institut kann sich dabei auf das Fachwissen stützen, das im Rahmen der BMWK-geförderten Leuchtturm-Projekte Catena-X und Gaia-X 4 Future Mobility gesammelt wurde.

Abbildung 2: Die digitale Plattform nutzt Services und Schnittstellen zu vertrauenswürdigen Datenräumen
Credit:

FIWARE Foundation e.V.

DownloadDownload

Vorgehen im Projekt

Die verschiedenen Projektpartner arbeiten interdisziplinär zusammen und gehen dabei wie folgt vor: Zunächst werden qualitative und quantitative Daten zu Nutzerverhalten erhoben. Diese Daten werden für agentenbasierte Simulationen von Mobilitätsystemen verwendet. Die so gewonnenen Kenntnisse ermöglichen die Entwicklung der bedarfsgerechten Open Source Betriebs- und Steuerungsplattform.
Parallel dazu werden die autonom fahrenden Zug- und Leichtbaufahrzeuge, das skalierbare Wasserstoffsystem und die Kopplungsschnittstelle entwickelt.
Diese Innovationen führen zu Ansätzen, welche die digitale Transformation beschleunigen. Die intensive Nutzung von Daten der Verkehrsräume und Fahrzeuge bildet die Basis für intermodale Mobilität und eröffnet neue Geschäftsmodelle für verschiedene Anbieter.

Kontakt

Johannes Unruh

Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für KI-Sicherheit
Sicherheitskritische Dateninfrastrukturen
Rathausallee 12, 53757 Sankt Augustin

Karoline Bischof

Referentin Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für KI-Sicherheit
Geschäftsfeldentwicklung & Strategie
Rathausallee 12, 53757 Sankt Augustin