Anika Lindener
Studium: Geografie
Jetzt: DLR Projektträger, Umwelt und Nachhaltigkeit
Anika Lindener hat Geografie in Erlangen und Bonn studiert und ist seit 2020 wissenschaftliche Referentin zum Thema CO2-Entnahme aus der Atmosphäre im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit des DLR Projektträgers. Im Interview gibt sie Einblicke in ihre Arbeit in der Abteilung Klima, Politik und Internationales.
Anika, worauf freust du dich, wenn du morgens zur Arbeit kommst?
Anika: Auf eine Fahrradfahrt am Rhein entlang. Und dann natürlich auf eine tolle Arbeitsatmosphäre mit Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen. Bei uns arbeiten Menschen, die zum Beispiel aus der Atmosphärenwissenschaft, der Soziologie, der Volkswirtschaft oder den Umweltwissenschaften kommen. Und ich als Geografin stecke mittendrin. Das gefällt mir.
„Ich gestalte die Forschungsförderung zur CO2-Entnahme aktiv mit.“
Woran arbeitest du?
Anika: Ich fördere Forschungsprojekte zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Das mache ich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Gemeinsam mit den dortigen Referentinnen und Referenten und externen Fachleuten haben wir im DLR Projektträger das Forschungsprogramm „CDRterra“ konzipiert und setzen es jetzt um. Durch die Fördergelder können die Menschen in den Forschungsprojekten herausfinden, welche CO2-Entnahme-Methoden gut funktionieren und zugleich umweltverträglich, wirtschaftlich sinnvoll und gesellschaftlich wünschenswert umsetzbar sind.
So gestalte ich die Forschungsförderung zur CO2-Entnahme aktiv mit und bleibe inhaltlich immer am Puls der Wissenschaft. Gleichzeitig sind wir im DLR Projektträger beratend in verschiedene politische Prozesse zur CO2-Entnahme eingebunden. Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten bereiten wir im Team kompakt und verständlich auf, damit sie in politische Entscheidungsprozesse einfließen können. Meine Arbeit ist also eine Brücke zwischen Politik und Forschung.
Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?
Anika: Den typischen Arbeitsalltag gibt es für mich nicht. Es gibt Zeiten in denen ich viel inhaltlich-strategisch arbeite. Beispielsweise, wenn wir eine neue Förderrichtlinie entwickeln. Und es gibt Phasen in denen ich viel telefoniere: zum Beispiel, wenn wir förderinteressierte Forschende beraten. Ich kläre mit ihnen, ob ihr Projekt inhaltlich zu unserem Förderprogramm passt und ob sie sich bewerben können.
Wie können die Ergebnisse deiner Arbeit eingesetzt werden?
Anika: Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir unsere Emissionen reduzieren. Und zwar drastisch. Damit allein werden wir es aber voraussichtlich nicht mehr schaffen, das 1,5°C-Ziel einzuhalten und bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Deshalb werden wir zusätzlich die aktive CO2-Entnahme aus der Atmosphäre und eine dauerhafte Speicherung des CO2 brauchen.
Mit meiner Tätigkeit trage ich einen Teil dazu bei, dass das gelingt und die wissenschaftlichen Grundlagen für weitreichende Zukunftsentwicklungen geschaffen werden.
Was sind die Höhepunkte deiner Arbeit?
Anika: Wenn ich merke, dass das Wissen aus unseren Förderprojekten von der Politik tatsächlich aufgegriffen wird, dann ist das motivierend für mich. Gerade bei einem so kontrovers diskutierten Thema wie der CO2-Entnahme ist eine wissenschaftliche Basis sehr wichtig.
„Gerade bei einem so kontrovers diskutierten Thema wie der CO2-Entnahme ist eine wissenschaftliche Basis sehr wichtig.“
Welche Spezialfähigkeit kannst du hier gut einsetzen?
Anika: Oft ist mein fachlich-strategisches Denken gefordert. Ich kann gut den Überblick behalten und Zusammenhänge erkennen. Gerade im Bereich der Mensch-Umwelt-Beziehungen kommt es darauf an, dass wir naturwissenschaftliche Prozesse mit gesellschaftlichen Dynamiken verbinden können und die richtigen Fragen stellen.
Was ich noch sagen möchte:
Anika: Mit meiner Arbeit im DLR Projektträger habe ich das Gefühl, einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, eine klimaneutrale Zukunft zu gestalten. Das hat eine große Bedeutung für mich.