Das Institut für Verbrennungstechnik erarbeitet Lösungen, um sowohl die Energieversorgung als auch die Luftfahrt effizient und klimaverträglich zu gestalten. Dafür designen wir regenerativ erzeugte Kraftstoffe und entwickeln innovative, wasserstofftaugliche Brennkammersysteme für Gas- und Flugzeugturbinen.
Institut für Verbrennungstechnik
Mit seiner herausragenden Infrastruktur an optisch zugänglichen Brennkammerprüfständen und chemischen Laboratorien ist das Institut bestens gerüstet, um elementare Verbrennungsprozesse unter realen Bedingungen zu analysieren und im Detail zu verstehen. Dank der Kompetenzen in den Bereichen chemische Kinetik und Analytik, Strömungs- und Verbrennungssimulation, Verbrennungsdiagnostik und Brennkammerentwicklung sowie nachhaltige Kraftstoffe und Mikrogasturbinensysteme können die über 100 Forschenden moderne chemische Energieträger, technische Verbrennungsprozesse und Gasturbinenkreisläufe von den Grundlagen bis zur Anwendung analysieren, entwickeln und bewerten.
Ziel der Forschung ist der Technologietransfer und damit die Stärkung des Standorts Deutschland. Das heißt, der Fokus liegt auf der Entwicklung konkreter Anwendungen, die in Kooperation mit Industriepartnern zur Marktreife gebracht werden. Ein Beispiel hierfür sind die hier entwickelten jetstabilisierten Brennerkonzepte, die sich durch extrem niedrige Schadstoffemissionen und Brennstoffflexibilität auszeichnen. Diese Stärken spielen sie insbesondere bei der Verbrennung von Wasserstoffgemischen und reinem Wasserstoff aus. Sie werden bereits erfolgreich in großen stationären Gasturbinen sowie in Mikrogasturbinen zur dezentralen Energieversorgung eingesetzt. Für diese Anwendung wurde ein Brennkammersystem zur Marktreife gebracht, das sowohl mit den heute verfügbaren Brennstoffen als auch mit alternativen Brennstoffen wie Wasserstoff effizient arbeitet.
Im Bereich der chemischen Energieträger liegt der Schwerpunkt auf der Kraftstoffcharakterisierung und dem Kraftstoffdesign nachhaltig produzierter chemischer Energieträger. Mit der europaweit einzigartigen SimFuel-Plattform unterstützt das Institut Industrieunternehmen bei der Entwicklung synthetischer und biobasierter Kraftstoffe, die effizienter als Kerosin sind und gleichzeitig weniger Schadstoffe bei der Verbrennung freisetzen.
Ein weiteres Beispiel für Technologietransfer ist der Aufbau der Technologieplattform für Power-to-Liquid-Kraftstoffe (TPP) im Chemiepark Leuna (Sachsen-Anhalt). In dieser halbtechnischen Anlage sollen alle Probleme gelöst werden, die bei der Hochskalierung der Produktion aus dem Labormaßstab auftreten. Damit trägt das Institut dazu bei, den Weg für nachhaltig produzierte Power-to-Liquid-Kraftstoffe zu ebnen.