Die erste Woche der Alters-Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Göteborg liegt hinter uns, und die ersten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen wurden an die Senioren-Sportlerinnen und -Sportler vergeben. Bei der DLR-Studie TaFMAC („Track and Field Masters Athletics Cohort“) auf dem Stadiongelände berichten viele Teilnehmende stolz über ihre Wettkampfleistungen. Aber nicht nur dort sind sie voll bei der Sache, auch bei unserer Studie zu den Auswirkungen von Leistungssport im fortgeschrittenen Alter sind sie selbst nach ihren Wettkämpfen noch äußerst konzentriert und motiviert. Sie alle wollen Top-Ergebnisse bei der Untersuchung ihrer Gesundheit und Fitness erreichen und einen Beitrag für die Wissenschaft leisten.
Messung des Ruheenergieumsatzes
An dieser Station wird der Ruheenergieumsatz der Athletinnen und Athleten gemessen. Der über die Atemgase gemessene Energieverbrauch hilft den Teilnehmenden bei der Einschätzung des gesamten täglichen Energiebedarfs.
Eine der Untersuchungen, die früh morgens und vormittags stattfinden, ist die Überprüfung des Ruheenergieumsatzes. Der über die Atemgase gemessene Energieverbrauch hilft den Athletinnen und Athleten bei der Einschätzung des gesamten täglichen Energiebedarfs. Bei der Untersuchung, die noch vor der ersten Nahrungsaufnahme erfolgt, liegen die Teilnehmenden 30 Minuten lang ruhig unter einer sogenannten Canopy-Haube.
Dabei kann ebenfalls abgeschätzt werden, zu welchen Anteilen der Körper in Ruhe Fette und Kohlenhydrate verbrennt. Ein hoher Kohlenhydratanteil am Ruheenergieumsatz deutet auf einen veränderten Glukosestoffwechsel hin. Dies kann ein Hinweis auf eine begünstigte Gewichtszunahme sein. Bisher sind aber alle unsere Probandinnen und Probanden ohne besondere Auffälligkeiten. Außerdem wird an dieser Station Blut abgenommen, um zum Beispiel Insulin- und Glukosewerte zu bestimmen und damit Aussagen zum Risiko für Diabetes und der metabolischen Gesundheit treffen zu können.
Ausdauertest VO2max auf dem Laufband
Beim VO2max-Test wird die Ausdauerleistung der Athletinnen und Athleten auf dem Laufband gemessen. Dieses Experiment ist das belastungsintensivste unserer TaFMAC-Untersuchungen. Die Belastung wird alle paar Minuten gesteigert, und die Teilnehmenden können jederzeit abbrechen.
An einer weiteren Station wird ein Ruhe-Elektrokardiogramm erstellt. Bei einem solchen EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens gemessen, und sie ist die Voraussetzung für den intensiven VO2max-Test. Die Aufgabe der Probandinnen und Probanden bei der Untersuchung: „Your job is to relax.“ Beim darauf anschließenden VO2max-Test erfassen wir die Ausdauerleistung der Athletinnen und Athleten auf dem Laufband.
Dieses Experiment ist das belastungsintensivste unserer TaFMAC-Untersuchungen: Während die Teilnehmenden in einer für sie leistbaren Geschwindigkeit 20 Minuten lang laufen, stellt sich das Laufband alle zwei Minuten steiler auf. Dabei wird gemessen, wie viel Sauerstoff bei maximaler Belastung aufgenommen wird. Außerdem werden die Sauerstoffsättigung im Blut und die Herzfrequenz festgehalten.
Die Wissenschaftler der kanadischen Universität Sasketchewan haben dieses Experiment bereits bei den Alters-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in den beiden vergangenen Jahren durchgeführt und können mit ihrem immer größer werdenden Datenpool sowohl die einzelnen Disziplinen als auch die Altersgruppen vergleichen. Dabei stellten sie bereits fest, dass die Lauftechnik bei der Leistungssteigerung eine große Rolle spielt. Normalerweise schneiden bei den jungen Teilnehmenden die Ausdauerspezialisten bei diesem Test am besten ab. Überraschenderweise sind im Alter aber auch die Sprinterinnen und Sprinter außerordentlich gut. Eine 68-jährige 500-Meter-Sprinterin erzielte hier in Göteborg Werte wie eine 20-Jährige, die keine Leichtathletik auf diesem Leistungsniveau betreibt.
Umfangreiche Befragung zu Lebensqualität, Ernährung, Motivation und sportlicher Entwicklung
Bei diesen Fragbögen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Austin/Texas und von der Sporthochschule Köln geht es um die Erhebung der persönlichen Geschichte der Sportlerinnen und Sportler. Es wird nach der Lebensqualität, dem Wissen der Athletinnen und Athleten um ihre Ernährung, die Motivation für ihre sportliche Leistung und die Gesundheit speziell von Frauen gefragt.
Anhand von Fragebögen möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Austin/Texas und von der Sporthochschule Köln mehr über die persönliche Geschichte der Sportlerinnen und Sportler erfahren. Hier geht es um die Lebensqualität, das Wissen der Teilnehmenden, um ihre Ernährung, die Motivation für ihre sportliche Leistung und um die Gesundheit speziell von Frauen.
Das Team möchte bei der anonymisierten Befragung herausfinden, was die Athletinnen und Athleten selbst über diese Themen wissen und wie sie dies für ihren Leistungssport einsetzen. Beeinflusst das Training ihre Lebensqualität positiv? Was ist das Geheimnis ihrer beeindruckenden sportlichen Fähigkeiten und ihrer Geschichte? Und wie schaffen sie es, die Motivation für den Sport über Jahrzehnte und auch im hohen Alter aufrecht zu erhalten? Diese und weitere Fragen hoffen wir, in unserer Studie klären zu können.
Hochleistungen beim Sprungtest je nach Altersklasse
Beim Sprungtest auf einer Messplatte sollen die Sportlerinnen und Sportler in verschiedenen Ausführungen so hoch wie möglich springen. Mit dem Sprungtest wird die Fähigkeiten für Sprint- und Sprungdisziplinen beurteilt.
Beim Sprungtest auf einer Messplatte wird von den Athletinnen und Athleten körperlicher Einsatz verlangt, und sie werden von unserem Team entsprechend lautstark angefeuert: Während der vertikalen Sprünge, die aus der Grundstellung ausgeführt werden, stützen die Probanden die Hände in die Hüfte, so dass keine Ausholbewegung der Arme stattfindet.
Ziel ist es, so hoch wie möglich zu springen. Anschließend werden einbeinige Sprünge aus dem Sprunggelenk absolviert, diese werden drei Mal wiederholt, und die beste Leistung zählt. Mit dem Sprungtest beurteilen wir die Fähigkeiten für Sprint- und Sprungdisziplinen. Außerdem wird an dieser Station das Verhältnis von Hüft- und Taillenumfang berechnet und die Griffkraft erfasst.
Wir freuen uns auf viele weitere tolle Probandinnen und Probanden und drücken weiterhin allen die Daumen!
