Modul „Meteore“: Außerirdische Materie im Anflug

Eine Sternschnuppe im Bild einer Meteor-Kamera. Bild: NASA/Bill Ingalls
Eine Sternschnuppe im Bild einer Meteor-Kamera. Bild: NASA/Bill Ingalls
Mehr zum Thema

Sternschnuppen sind faszinierende Spektakel am Nachthimmel. Wenn sie in Sekundenschnelle hell aufblitzen, wird eine solche Leuchterscheinung als „Meteor“ bezeichnet. Auslöser sind kleine Staubkörner aus dem Sonnensystem, die auf unsere Atmosphäre treffen und die Luftteilchen zum Leuchten anregen. Größere Brocken aus Gestein oder Metall erzeugen sogenannte Feuerkugeln, die noch viel heller aussehen – und davon kommt dann manchmal auch etwas auf dem Erdboden an. Diese Überreste außerirdischer Materie nennt man Meteoriten.

Aus wissenschaftlicher Sicht sind neben der Zusammensetzung dieser außerirdischen „Eindringlinge“ auch ihre Herkunft, ihr Alter und ihr Weg durch unsere Atmosphäre von besonderem Interesse. Ziel dieses Projekts ist es, Schülerinnen und Schülern eine aktive Beteiligung an der Erforschung von Meteoren und Meteoriten zu ermöglichen.

Kamera-Netzwerk an Schulen

Im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2023 – Unser Universum“ stellen wir ein Netzwerk aus leistungsfähigen Kameras für ausgewählte Projektschulen im Bundesgebiet bereit. Die Kameras werden langfristig durch Schülerinnen und Schüler betrieben, die ihre Beobachtungen auf einer interaktiven Webseite online stellen. Auch über das Wissenschaftsjahr hinaus können interessierte Schulen kostengünstig ins Netzwerk einsteigen. Wir bieten dazu virtuelle Schulstunden zum Thema Meteorite im Online-Modus an, die kostenfrei gebucht werden können. Anleitungen und Materialien werden ebenfalls frei zur Verfügung gestellt.

Wie können Schulen mitmachen?

Bewerben können sich alle weiterführenden Schulen im Bundesgebiet. Durch Lichtverschmutzung in stadtnahen Gebieten haben Schulen im ländlichen Raum einen Standortvorteil. Die Schulen sollten einen langfristigen Gebrauch der Kameras ermöglichen – beispielsweise im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften oder durch regelmäßige Einbindung in Projekttage oder in den Unterricht. Die Bewerbungen bitte mit einem maximal zweiseitigen Motivationsschreiben, der Angabe einer betreuenden Lehrkraft und einem kurzen Schulprofil bis 11.06.2023 an das DLR_School_Lab Jena senden.

Ablauf und Projektergebnisse

Eine Online-Fortbildung für Lehrkräfte informiert zunächst über den Projektablauf, sowie Grundlagen der Meteoriten-Klassifikation, Meteorströme und Bahnberechnungen. Im Anschluss werden folgende Aktivitäten für Schülerinnen und Schüler ermöglicht:

  • Technischer Betrieb und Hardwarepflege: Kamera-Setup verstehen, Sensoren und Bauteile prüfen
  • Meteorbeobachtung: relevante Himmelsereignisse mit Hilfe von Tutorials der International Meteor Organisation IMO identifizieren. Dabei Ereignisse klassifizieren, also z. B. Meteore von anderen Leuchterscheinungen unterscheiden, und Ereignisse registrieren, also Meteorbeobachtungen auf der Website veröffentlichen und mit Daten anderer Stationen abgleichen (bei Mehrfachsichtungen evtl. auch Bahnberechnung)
  • Wissensvermittlung im Peer-Education-Ansatz: Schülerinnen und Schüler qualifizieren sich im Pro­jekt als „Sky-Scouts“. Sie leiten dann die nächste Generation von Schülerinnen und Schülern an.

Alle Gruppen werden aufgefordert einen schriftlichen Bericht über ihren Projektverlauf zu verfassen. Dieser unterliegt keinen formalen Kriterien, sollte die Arbeit und wesentliche Ergebnisse abbilden (max. 5 Seiten). Zusätzlich bitten wir um die Erstellung eines kurzen Videos (max. 2 Min.).

Kosten

Kamerasysteme und Schulungen sind für Projektschulen kostenfrei.

Kontakt

Koordiniert wird das Projekt vom Team des DLR_School_Lab Jena. Anfragen und Bewerbungen richten Sie bitte an Dr. Carolin Altmann.
E-Mail: schoollab_jena@dlr.de
Tel.: +49 3641 30960 160