MACS Luftbildkameras werden insbesondere für ungewöhnliche Aufnahmegebiete und spezielle Flugzeuge entwickelt. Zu sehen ist die Befliegung des Kali-Gandaki-Tals, dem tiefsten Tal der Welt inmitten des Himalaya.
Beim Einsatz im Berliner Grunewald im August 2022 überflog das Kamerasystem MACS-nano im UAV zweimal das 141 Hektar große Einsatzgebiet und nahm dabei rund 2.600 Einzelbilder auf. Dabei wurde das gesamte Gebiet mit einer Bodenauflösung von 1,5 Zentimetern erfasst.
Die Abteilung Sicherheitsforschung und Anwendung (SEC) bündelt die Aktivitäten des Instituts im Bereich der zivilen Sicherheit und Verteidigung. Dabei arbeiten wir stark anwendungsorientiert und immer im Hinblick auf die Entwicklung relevanter Beiträge zum Schutz moderner Gesellschaften. Technologisch beschäftigt sich die Abteilung im Wesentlichen mit drei Kernthemen: luftgestützte Kamerasysteme, Geodatenverarbeitung und Lageaufklärung.
Unser Institut hat eine umfangreiche Heritage in der Konzeption, Entwicklung und dem Bau innovativer luftgestützter Kamerasysteme. Ein Ergebnis dieser Expertise ist MACS – eine Systemfamilie hochspezialisierter modularer Luftbildkameras für Fernerkundung und Aufklärung. Wir betreiben inzwischen eine Vielzahl an MACS-Systemen in unterschiedlichen Ausprägungen und für diverse bemannte und unbemannte Trägersysteme – von der Kleindrohne bis zum Stratosphärenflugzeug. MACS-Systeme sind regelmäßig in nationalen und internationalen Forschungsprojekten sowie Unterstützungsmissionen im Einsatz.
Essentiell für die Nutzung der mit unseren Systemen gewonnenen Bilddaten ist deren Verarbeitung zu nutzer- und anwendungsgerechten Geoinformationen. Dafür entwickeln wir seit vielen Jahren Verfahren, um beispielsweise höchstauflösende 2D-Karten, 3D-Modelle oder semantische Information automatisch abzuleiten. Eine unserer Schlüsseltechnologien ist das sogenannte Echtzeit-Mapping. Damit lassen sich beliebig große Gebiete aus der Luft in Echtzeit kartieren - ein Gamechanger vor allem im Bereich der Lageaufklärung.
Die Unterstützung von Einsätzen in der Gefahrenabwehr und im Katastrophenschutz ist ein Kernanliegen der Abteilung. Mit unseren luftgestützten Kamerasystemen leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Lageaufklärung und einem aktuellen und umfassenden Lagebild. Essentiell für den operativen Nutzen solcher Daten ist deren Einbindung in funktionale Ketten. Daher forscht die Abteilung auch an der Aufbereitung, Verteilung, Visualisierung und Integration von Luftbilddaten zur Verbesserung des Lagebildes.
In den letzten Jahren haben wir mit unseren Systemen und Technologien zur Lageaufklärung verschiedenen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bei zahlreichen realen Einsatzlagen operativ unterstützt.
Innovation Lab OPTSAL
Seit 2020 betreibt die Abteilung das sogenannte Helmholtz Innovation Lab OPTSAL (Optical Technologies for Situation Awareness). Kernziel ist die Förderung von Wissens- und Technologietransfer vom Institut zur Industrie und Anwendern. Zu diesem Zweck setzen wir für vielversprechende Technologien und Anwendungen dedizierte Innovationsprojekte auf und begleiten deren Entwicklung bis zu einem hohen Reifegrad. OPTSAL lebt vom Gedanken der kooperativen Entwicklung und baut stark auf dem Engagement seiner strategischen Partner aus Industrie, Forschung und Behörden auf. Für die Arbeit in OPTSAL stehen hochmoderne Infrastrukturen zur Verfügung: ein Entwicklungs- und Integrationslabor für optische Systeme (DevCenter) sowie ein sogenanntes Lagezentrum zur Erprobung innnovativer Verfahren der Lageführung.
Schlüsselkompetenzen der Abteilung
Konzeption, Entwicklung und Betrieb hochspezialisierter Kamerasysteme für die luftgestützte Fernerkundung und Lageaufklärung
Innovative Verfahren zur 2D- & 3D-Geodatenverarbeitung
Beratung und operative Unterstützung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) bei der Lageaufklärung von Naturkatastrophen, Großereignissen und Waldbränden
Anwendungskompetenz im Bereich Zivilschutz, Katastrophenhilfe, polizeiliche Einsatzlagen, Umwelt- und Infrastrukturmonitoring
Drone-Operation
Wissens- und Technologietransfer in Kooperation mit Industrie- und Behördenpartnern
Vernetzung von Forschung, Entwicklung und Endanwendern über das Innovation Lab OPTSAL
Kontakt
Ralf Berger
Abteilungsleiter Sicherheitsforschung und Anwendungen
