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Ein Tag ohne Raumfahrt …

Kommunikations- und Navigationssatelliten sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Bild: ESA
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Wir alle nutzen die Raumfahrt – jeden Tag und meistens ohne es zu merken. Wie wichtig die Raumfahrt für unseren Alltag ist, würde uns wahrscheinlich erst auffallen, wenn all die Dinge, die damit zusammenhängen, einmal nicht funktionieren würden. Schalten wir also in einem kleinen Gedanken-Experiment für einen Tag alle Satelliten ab und stellen uns eine Welt ohne Raumfahrt vor ...

Schau dir einfach erst einmal dieses Video an. Danach gehen wir unseren Alltag noch mal in Gedanken durch. Vielleicht hast du auch Lust, alleine oder in der Schule weitere Beispiele zu recherchieren, wie unser Leben von der Raumfahrt profitiert.

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Ohne Satelliten gäbe es kein Fernsehprogramm. Bild: Photos.com
Ohne Satelliten gäbe es kein Fernsehprogramm. Bild: Photos.com

An einem Tag ohne Raumfahrt würden wir zunächst feststellen, dass der Fernseher nicht funktioniert. Denn ohne Satelliten gibt es logischerweise auch kein Satellitenfernsehen. Wer per Internet noch den einen oder anderen Sender empfangen könnte, um sich zum Beispiel ein Fußballspiel anzusehen, würde gleich noch einmal enttäuscht: Live-Übertragungen von großen Sportereignissen wie einer Fußball-Weltmeisterschaft sind ohne Satelliten nicht möglich. Wie sollten die Bilder aus dem Stadion auch sonst ins Studio kommen? Die Videobänder müssten – wie vor einem halben Jahrhundert – erst per Post in die Sendezentrale geschickt werden, bevor man sich die Tore dann ein paar Tage später ansehen könnte.

Auch für die zuverlässige Vorhersage des Wetters sind Satelliten wichtig. <BR>Bild: Photos.com
Auch für die zuverlässige Vorhersage des Wetters sind Satelliten wichtig.
Bild: Photos.com

Die Wettervorhersage wäre auch nicht mehr das, was sie gestern noch war: Ohne Satellitenbilder wüsste man nicht, ob da von der Nordsee ein Wolkengebiet anrückt oder ob es ein strahlend schöner und sonniger Tag wird. Für viele von uns mag das nur lästig sein, weil wir nicht wissen, ob man am Nachmittag ins Freibad gehen kann oder nicht. Für die Landwirtschaft und viele andere Berufsfelder wäre es aber noch viel schlimmer, wenn der Wetterbericht ausfällt.

Würde die Krise länger anhalten, wären bald in vielen Supermärkten und Kaufhäusern die Regale leer. Warum das? Weil viele Waren, die wir dort sonst wie selbstverständlich kaufen können, per Luftfracht angeliefert werden. Flugzeuge können aber in einer Welt ohne Raumfahrt nicht starten und landen: Nur dank moderner Satelliten, die eine genaue Navigation erlauben, finden die Maschinen am Himmel ihren Weg – wie übrigens auch Schiffe auf See nur mittels Satellitennavigation sicher den Hafen erreichen. Und natürlich würde auch das Navigationsgerät im Auto nicht mehr funktionieren.

New York, Tokio, Frankfurt - die weltweite Wirtschaft nutzt Satelliten-Technik um Daten auszutauschen. Bild: Photos.com
New York, Tokio, Frankfurt - die weltweite Wirtschaft nutzt Satelliten-Technik um Daten auszutauschen. Bild: Photos.com

Könnten wir an einem Tag ohne Raumfahrt – zum Beispiel aus dem Radio – Nachrichten empfangen, so würden wir erfahren, dass die Streitkräfte vieler Länder in höchste Alarmstufe versetzt wurden: Da weltweit alle Aufklärungssatelliten ausgefallen sind, sind die Verteidigungssysteme aller Nationen praktisch „blind“: Keine Regierung der Erde kennt die Sicherheitslage. Niemand weiß, ob ein Land bedroht wird oder nicht. Die Telefonleitungen wären überlastet, zumal Übertragungen von Telefonaten per Satellit nicht möglich wären. Auch an Börsen und in anderen Bereichen würde Chaos ausbrechen.

Aber Satelliten leisten ja noch viel mehr als Kommunikation und Navigation. Sie überwachen auch den „Gesundheitszustand“ unseres Planeten Erde, untersuchen den Klimawandel und andere Umweltprobleme wie die Verschmutzung der Meere. Sie melden illegale Rodungen des Regenwaldes, erkennen Waldbrände, geben Rettungskräften bei einer Flutkatastrophe oder nach einem Erdbeben wichtige Informationen, wo Hilfe benötigt wird, und vieles mehr. Auch all diese wichtigen Daten aus dem All gäbe es natürlich ohne die Raumfahrt nicht.

Daher wären wir wahrscheinlich am nächsten Tag ziemlich erleichtert, wenn wir morgens das „Frühstücksfernsehen“ einschalten könnten und uns ein Moderator wie gewohnt verkünden würde, dass auf dem Satellitenbild ein Regengebiet zu erkennen sei, das sich von Norden her nähert …