Erforschung sektorenkoppelnder V2X-Technologien zur Integration der Elektromobilität ins Energiesystem – Delivering Renewal and Innovation to mass Vehicle Electrification enabled by V2X technologies
Der Mobilitätssektor wird angesichts seines steigenden Anteils elektrisch betriebener Fahrzeuge ein zunehmend relevanter Bestandteil des Gesamtenergiesystems. Faktoren wie Dezentralität, bidirektionale Ladefähigkeit und Speicherkapazität eröffnen für die Netzstabilisierung immense Flexibilitätsoptionen zum Ausgleich fluktuierender Energieeinspeisung aus Sonne und Wind. Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, die massenhafte Integration der E-Mobilität markt-, system- und nutzerdienlich zu gestalten. Vor diesem Hintergrund erforscht das von der Europäischen Union geförderte Projekt DriVe2X sektorenkoppelnde Schnittstellen zwischen E-Autos und einzelnen Elementen des Gesamtenergiesystems, zum Beispiel zu Haushalten („V2H“), Gebäuden („V2B“), Netzen („V2G“) oder anderen Infrastruktureinheiten (zusammengefasst bezeichnet als „V2X“). Das Institut für Vernetzte Energiesysteme kooperiert in DriVe2x mit insgesamt 18 Projektbeteiligten aus acht Ländern.
Forschungsprojekt DriVe2X
Laufzeit
Januar 2023 bis Dezember 2026
Förderung durch
Europäische Kommission – Horizon Europe DriVe2X ist ein Horizon Europe Research & Innovation Action (RIA) Projekt, finanziert im Rahmen des Programms 5.2: Klima, Energie und Mobilität.
Projektbeteiligte
LUT University (FL)
Institut für Vernetzte Energiesysteme (DE)
Centre for New Energy Technologies (PT)
LABELEC (PT)
Engineering (IT)
TNO (NL)
TU Dortmund (DE)
Tecnalia (ES)
Power Research Electronics (NL)
TU Delft (NL)
Fondazione Icons (IT)
e-Motion (IT)
ASM Terni (IT)
Székely Family (HU)
City of Amsterdam (NL)
ANA Aeroportos (PT)
Future Isle of Wight (UK)
Nottingham Trent University (UK)
Vorrangiges Projektziel ist es, geeignete Werkzeuge, Modelle und Technologien für V2X-Schnittstellen zu entwickeln, um deren Markteinführung – auch mittels geeigneter politischer Instrumente – zu beschleunigen. So sollen V2X-Flexibilitätsmärkte vorangetrieben und Ladetechnologien intelligenter, effizienter, kostengünstiger und kompakter werden. Das flexible Energiepotenzial des intelligenten Ladens auf Parkplätzen, in Häusern und an Ladestationen soll auf Basis Künstlicher Intelligenz erfasst werden. Geplant ist, diese Daten mit dem lokalen Bedarf der Verteilungsnetze abzugleichen, um dynamische Marktplätze für den Austausch und den Handel mit V2X-Flexibilität vor Ort zu erforschen.
Das Institut für Vernetzte Energiesysteme ist im Forschungsprojekt DriVe2X im Wesentlichen an zwei Arbeitsschwerpunkten beteiligt. Zum einen geht es unter Leitung der Abteilung Energiesystemtechnologie darum, mittels maschineller Lernverfahren (ML) Vorhersagemethoden zu entwickeln, mit denen sich V2G-Flexibilitäten bestimmen, quantifizieren, vorhersagen und optimieren lassen (siehe Grafik). Dafür stehen dem Projektteam Mobilitäts- und Verhaltensdaten sowie Stadt-, Umwelt und Energiesystemdaten zur Verfügung, die an mehreren V2X-Demonstrationsstandorten für sechs Anwendungsfälle (V2H, V2B, V2G, V2 Airport, V2 Stadium, V2 DC Mini-Grid) erhoben werden.
Zum anderen befasst sich die Abteilung Energiesystemanalyse mit Strategien zur großflächigen Einführung von V2X-Ladestationen. Ziel dieser Arbeiten ist es, die Auswirkungen eines Masseneinsatzes von V2X auf das Energiesystem einschließlich der Treibhausgasemissionen und der Ressourcen zu ermitteln. Zudem soll die Städteplanung zukünftiger europäischer Smart Cities unterstützt werden. Geplant ist die Entwicklung einer Methodik, die auf einer Szenarioanalyse mit mehrstufigen Modellierungsrahmen basiert. Für diese Arbeiten ist der Einsatz des am DLR entwickelten Energiesystemmodells REMix vorgesehen.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt DriVe2X: