Energiesystemanalyse
Die Abteilung Energiesystemanalyse generiert systemanalytisches Wissen, welches wir sektorenübergreifend bis hin zur globalen Ebene und basierend zum Teil auf eigenentwickelten Methoden und Modellierungstools bereitstellen.
Mit dem am Institut für Vernetzte Energiesysteme entwickelten Open-Source-Optimierungsframework FlexiGIS können die individuellen Gegebenheiten urbaner Energiesysteme abgebildet und modelliert werden. FlexiGIS verarbeitet Daten aus Geoinformationssystemen (GIS) über urbane Gebiete und berechnet die volkswirtschaftlich kostengünstigste Einsatzplanung unterschiedlicher Technologien. Anwendungsbereiche sind die Bestimmung des Autarkiegrades oder die Abbildung und Bewertung von zukünftigen Entwicklungen urbaner Energiesysteme.
Das Open-Source-Optimierungsframework für urbane Energiesysteme FlexiGIS (Flexibilisation in Geographic Information System) nutzt öffentlich verfügbare Datensätze zur Abbildung, Klassifizierung und Modellierung urbaner Energieinfrastrukturen, wobei georeferenzierte Daten priorisiert werden. Diese Datensätze umfassen beispielsweise Gebäudeflächen, Straßenwege oder Informationen zur Landnutzung. FlexiGIS ergänzt diese Datensätze um modellierte Daten beispielsweise zum Strombedarf einzelner Gebäude, indem verschiedene Charakteristiken wie Gebäudealter oder Einwohnerdaten berücksichtigt werden. Des Weiteren ermöglicht eine Optimierungsumgebung die Berechnung des volkswirtschaftlich kostengünstigsten Einsatzes unterschiedlicher Technologien bei gleichzeitiger Energieversorgungssicherheit. Dabei werden etwaige Limitierungen von Technologien beispielsweise durch fehlende Ausbauflächen als Randbedingung berücksichtigt. Durch die Abbildung und Bewertung unterschiedlicher Entwicklungsszenarien der urbanen Energiesystems lassen sich zudem der regionale Autarkiegrad und das Flexibilitätspotenzial quantifizieren.
Wegen seiner Übertragbarkeit bietet FlexiGIS global Unterstützung bei der Umsetzung von Strategien für nachhaltige urbane Energiesysteme. Wissenschaftliche Untersuchungen wurden bereits für die beiden deutschen Städte Oldenburg und Berlin sowie für Philadelphia (USA) durchgeführt.