Modellierungstool

LENS – Long-term Energy Scenario Model

Struktur des LENS-Modellrahmens. Das Tool ist im Wesentlichen ein technologiebasierter Bottom-up-Bilanzierungsrahmen, mit dem zukünftige Energiebilanzen in einer frei definierbaren Szenario-Modellstruktur quantifiziert und anhand verschiedener Indikatoren bewertet werden können.
Credit:

DLR; flaticon.com

LENS ist ein am Institut für Vernetzte Energiesysteme entwickeltes Softwaretool, mit dem komplette Energieszenarien quantitativ aufgebaut und analysiert werden können. Das Spektrum reicht von verschiedenen Nachfragetreibern über den sektoralen Nutz- und Endenergieverbrauch bis hin zu Primärenergien, installierten Kapazitäten und Emissionen auf der Angebotsseite.

LENS verfügt über Schnittstellen zur Verknüpfung mit anderen Modellen (zum Beispiel REMix und AMIRIS), so dass die Ergebnisse komplexerer System- und Marktmodellierungen in Zukunft integriert werden können. Bei der Softwareentwicklung wurden auch Schnittstellen für die weitere Bewertung von Szenarien (zum Beispiel mit FRITS – Framework for sustainability assessment of energy scenarios), insbesondere im Hinblick auf lebenszyklusbasierte Umwelteffekte und (kritische) Ressourcenanforderungen, berücksichtigt.

LENS wird am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowohl für nationale und internationale Bottom-up-Szenarioanalysen als auch für detaillierte Analysen des Industriesektors eingesetzt. Nach einer ersten internen Entwicklungsphase, die durch das Helmholtz-Programm Energy System Design (ESD) finanziert wurde, wird im Jahr 2024 ein erster gekoppelter Stakeholder-basierter Workflow mit Mitteln des 8. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung entwickelt.

In diesem Projekt wird LENS zu einem Werkzeug für die Wissensintegration weiterentwickelt. Dieses stellt komplexitätsreduziertes Wissen aus verschiedenen detaillierten Modellierungen und Analysen in einer zentralen, konsistenten Wissensbasis für die Ko-Kreation von Szenarien bereit. Es wird auch untersucht, wie politisch-regulatorische Randbedingungen direkt in ein solches Szenariomodell integriert werden können und wie deren Wirksamkeit für die Beteiligten sichtbar gemacht werden kann.

Kontakt

Energieszenarien und Technologiebewertung

Forschungsgruppe
Institut für Vernetzte Energiesysteme