Über Rolf Hempel
Rolf Hempel spezialisierte sich im Mathematikstudium an der Universität Bonn zunächst auf die numerische Lösung von Simulationsproblemen. Nach dem Berufseinstieg 1985 befasste er sich bei der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD) aber zunehmend mit der Entwicklung einheitlicher Programmiertechniken für die gerade aufkommenden Parallelrechner.
Hierzu startete er 1992 gemeinsam mit drei Kollegen die internationale "Message-Passing-Interface"-Initiative. Das dort entstandene Programmiermodell MPI ist bis heute der vorherrschende Standard im Hochleistungsrechnen. Nach einer fünfjährigen Tätigkeit beim japanischen Elektronikkonzern NEC, wo er beim Aufbau eines europäischen Forschungszentrums für "High-Performance-Computing" mitwirkte, kam er 2001 zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Hier leitete er zunächst die Einrichtung Simulations- und Softwaretechnik und bis Ende 2022 das Institut für Softwaretechnologie.
In seiner Freizeit ist Rolf Hempel seit über 40 Jahren passionierter Amateurastronom. Ein Softwarepaket zur Berechnung definitiver Planetenbahnen, das er neben seinem Studium für das Astromische Rechen-Institut in Heidelberg entwickelte, diente dort über 25 Jahre lang der Kleinplanetenforschung. Hierfür und für seine Betätigung als Kleinplanetenjäger (IAU Observatory Code 519) wurde der Kleinplanet 9820 Hempel nach ihm benannt. Heute interessiert Rolf Hempel neben der Mondfotografie vor allem die Open-Source-Softwareentwicklung für astronomische Anwendungen.