Deutsches Raumfahrtkontrollzentrum macht erste Schritte zur Auswahl zukünftiger Mond- und Mars-Astronautinnen
Sehr schön, mit dieser Überschrift habe ich Sie alle am Haken, oder? Sie hat mich auch etwas Zeit gekostet – darf ja nicht falsch sein, kann aber auch mal leicht reißerisch sein. Wie kann ich die Überschrift rechtfertigen? Naja, der Mittwoch dieser Woche stand für uns im GSOC, dem Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum am DLR Oberpfaffenhofen, ganz im Zeichen der Nachwuchsförderung und Öffentlichkeitsarbeit. Und das ist gut so, denn wenn wir es schaffen, unsere Kinder schon früh für die Raumfahrt –und die Naturwissenschaften im Allgemeinen – zu begeistern, dann bringt uns das als Gesellschaft weiter. Und nebenbei sorgen wir eben damit auch dafür, dass es immer mehr Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland für zukünftige astronautische Weltraummissionen gibt.
Zum einen hatten wir Besuch von den Zwillingen Mira und Luise – „bekannt aus Funk und Fernsehen“: Die beiden hatten bei der Kinderwette der letzten „Wetten, dass?“-Folge gewettet, dass sie ihre 200 Teddybären, alle komplett gleich, jeweils mit dem richtigen Namen benennen könnten. Erst jetzt, wo ich vor den beiden Zwillingen gestanden habe, verstehe ich diese Leistung erst so richtig – ich habe schon bei zwei Exemplaren meine Schwierigkeiten…
Die beiden Mädchen haben ihre Wette damals gewonnen und bekamen von Thomas Gottschalk als Belohnung einen Tag am Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum geschenkt. Nachdem sie am gestrigen Vormittag bereits bei unseren Robotikern und den Forschungsfliegern waren, kamen sie dann am Nachmittag zu uns. Da gaben wir ihnen dann erst einmal eine Einführung am ISS-Modell. Anschließend besprachen wir in unserem Columbus-Nachbau im 1:1-Maßstab das Verhalten im All bei Feuer, die Einrichtung des Moduls, das etwas spezielle Leben in der Schwerelosigkeit und erörterten die Frage, wie die Astronautinnen und Astronauten auf der Erde für ihre Aufgaben auf der Raumstation vorbereitet werden.
Nächster Höhepunkt: Mira und Luise durften mit ihren Eltern in unser „Heiligtum“: den Kontrollraum. Flugdirektorin Angi zeigte ihnen hautnah, wie unsere Arbeit an der Konsole so abläuft. Wie echte Flight Controller durften die beiden dabei per Video in die ISS schauen und den Funkverkehr über Kopfhörer mithören.
Und dann der absolute Höhepunkt: Just beim Kaffeetrinken kam „zufällig“ der ESA-Astronaut und ISS-Rückkehrer Matthias Maurer vorbei, beantwortete Fragen, nahm sich Zeit für Fotos und Autogramme und erzählte von seiner Mission Cosmic Kiss.
Während wir redeten, baute auf unserer Besucherbrücke schon das Kamerateam des ZDF auf: Die Kinderreporterin Alice hatte bei uns bereits mit Matthias über Funk geplaudert, als der Saarländer noch auf der Raumstation war. Jetzt kam es zur „wirklichen“ Begegnung zwischen den beiden für die Kinder-Nachrichtensendung „logo!“. Ich verfolgte die Dreharbeiten – Alice und Matthias spielten miteinander ein Ratespiel – sehr nette Idee!
Drei Mädchen, resümiere ich. Ich habe nicht nach ihren Berufswünschen gefragt, aber unser Pressesprecher Andreas Schütz hat schon mal auf die interessanten Jobs aufmerksam gemacht, die es beim DLR gibt. Vielleicht sind die drei ja wirklich mal dabei, wenn die nächste oder übernächste Astronautenauswahl startet – der „Wettbewerb“ um ein Flugticket zum Mond oder sogar Mars!
Tags: