| Digitalisierung, Luftfahrt

Internationaler Austausch: Zum Netzwerken über den großen Teich

Thomas Backhaus
Thomas Backhaus verstärkte bei der NASA und der University of Michigan den wissenschaftlichen Austausch.

Andere Arbeitskulturen, die Zusammenarbeit mit Doktoranden verschiedener Nationalitäten und Einblicke in die neuesten Forschungsarbeiten, die an der University of Michigan und dem Glenn Research Center der amerikanischen Weltraumbehörde NASA derzeit laufen - als Thomas Backhaus von seinem sechswöchigen Forschungsaufenthalt in den USA wieder nach Dresden ans DLR zurückkehrte, war sein Kopf voll mit neuen Eindrücken und Erfahrungen. Der 34-jährige Luft- und Raumfahrtingenieur, der im Bereich der Luftfahrtantriebe promoviert hat, arbeitet seit 2018 in der Abteilung Simulationsumgebungen an unserem Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung - damals gehörte er zu den ersten Mitarbeitern, die dort nach der Institutsgründung ihre Arbeit aufnahmen. Seitdem forscht er daran, Software zu entwickeln, die es ermöglicht, verschiedene Fachdiszipline wie die Strömung um das Flugzeug, die Struktur des Flügels oder den Schub des Triebwerks zu koppeln und diese Simulationen auf einem Hochleistungsrechner zu optimieren. Während in der Vergangenheit ein Großteil der Entwicklung in aufwendigen Versuchen und Experimenten durchgeführt wurde, soll dies in Zukunft maßgeblich virtuell durch hoch aufgelöste, gekoppelte Simulation auf speziellen Hochleistungsrechnern geschehen. „Auf dem Weg dorthin sind wir gerade.“

Thomas Backhaus
Vorstellung der Forschungsarbeiten des DLR bei den Kolleginnen und Kollegen der University of Michigan.

Ein Softwarebaustein, den er dafür einsetzt und adaptiert, wurde von der NASA entwickelt. Wissenschaftler, die im selben Themengebiet arbeiten, forschen beispielsweise an der University of Michigan. Die internationalen Kolleginnen und Kollegen sitzen somit rund 7000 Kilometer entfernt. „Ich konnte von meiner Abordnung in die USA enorm profitieren, mein spezifisches Fachwissen erweitern, mein berufliches Netzwerk ist größer geworden, und ich fand es sehr spannend, eine andere Organisationskultur kennenzulernen und zu verstehen“, ist Thomas Backhaus‘ Fazit. Auf der anderen Seite hingegen konnte er auch mit Vorträgen den Kollegen vor Ort die eigene Forschung am DLR vorstellen und sie an seinen Ergebnissen teilhaben lassen. „Das ist schon etwas Besonderes, diese Möglichkeit von seinem Arbeitgeber zu bekommen.“

Der wissenschaftliche Austausch hat aber auch schon zeitnah handfeste Ergebnisse erbracht: Im kommenden Jahr wird Thomas Backhaus auf einer der bedeutendsten Konferenzen für die Luftfahrt, der AIAA Aviation in San Diego, die Ergebnisse der Kooperation vorstellen - im Team mit den amerikanischen Partnern.