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Veränderte Choreografie für Gerst - zurück am 20. Dezember

Trotz temporärer Minimalbelegschaft ist Expedition 57 in vollem Gange - mit zahlreichen neuen Experimenten, von Medikamentenforschung und Wasseraufbereitung bis Robotik.
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ESA/NASA

Die Ursache des Sojus-Fehlstarts vom 11. Oktober ist gefunden. Ein fehlerhafter Sensor in einem der Booster der ersten Stufe war das Problem. Die neue ISS-Crew mit David Saint-Jacques, Anne McClain und Oleg Kononenko soll nun am 3. Dezember starten. Alexander Gerst und sein Team werden voraussichtlich am 20. Dezember zur Erde zurückkehren.

Die letzten Wochen waren geprägt von Umplanungen, denn nur drei Personen auf der ISS bedeuten Einschnitte im wissenschaftlichen Programm und in der Nutzung. Nun steht die Choreografie im Wesentlichen. So ist das Abdocken des japanischen Raumfrachters HTV-7 für den 7. November geplant, um den Andockplatz für den US-Frachter CygnusNG-10 freizumachen, der am 15. November starten soll. Zur gleichen Zeit kommt von russischer Seite ein Progress-Frachter, der neue Fracht bringt. Zuvor müssen die neuen Batterien für die ISS noch zwischengelagert werden. Sie warten in der externen Nutzlastbucht des HTV-7-Raumfrachters auf einer sogenannten Express-Palette. Die wird mit dem großen Roboterarm der ISS umgesetzt, um dann später bei zwei Außenbordeinsätzen montiert zu werden.

Die neuen Lithium-Ionen-Batterien sollen gegen die alten und ziemlich verbrauchten Metallhydrid-Akkus ausgetauscht werden und für die kommenden Jahre die Stromversorgung der ISS während der Nachtphasen gewährleisten. Ob die beiden Außenbordeinsätze von Alexander Gerst durchgeführt werden, ist noch offen. Der notgelandete Sojus-Astronaut Nick Hague hatte für die Arbeiten trainiert, aber er wird erst im Frühling mit seinem Kosmonauten-Kollegen Alexei Owtschinin fliegen.

Erst im Frühjahr 2019 soll die ISS-Besatzung wieder auf permanent sechs Personen aufgestockt werden. Der Alltag im All und bei uns auf der Erde bleibt weiter extrem spannend.