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Die Würfel sind gefallen

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DLR (CC-BY 3.0)

Heute, am 18.12.2014, hat der ESA-Rat mich zum neuen Generaldirektor gewählt. Nachdem ich in Absprache mit der Bundesregierung meine Unterlagen eingereicht hatte, lief das Auswahlverfahren in mehreren Stufen ab. Dabei geht es bei derartigen Positionen leider nicht nur um die persönliche Qualifikation, sondern immer auch um nationale Interessen. Die Diskussionen über den zukünftigen Generaldirektor beinhalteten daher auch Gesichtspunkte der Nationalität, eine Tatsache, die zwar zu erwarten war, die aber aus meiner Sicht für eine zwischenstaatliche Einrichtung durchaus kritisch zu beurteilen ist. Deutschland als großer ESA-Beitragszahler hatte zum letzten Mal vor 25 Jahren mit Herrn Lüst einen Generaldirektor gestellt, insofern hätte man daraus einen Anspruch ableiten können. Im Interesse der ESA haben wir dieses Argument aber nicht verwendet.

Für mich bedeutet diese Wahl einen ganz erheblichen Eingriff in mein Leben: Meinen Lebensmittelpunkt werde ich wohl nach Paris verlegen müssen, möchte aber weiterhin - insbesondere auch wegen der verschiedenen Aktivitäten meiner Frau - auch ein Standbein in Darmstadt behalten. Darüber hinaus habe ich vor, das mit meinem Partner geleitete Bauingenieurbüro weiter zu betreiben. Was mich genau in der neuen Position erwartet, weiß ich noch nicht. Erstmal muss ich jetzt über die Feiertage die neue Situation verdauen und die notwendigen Konsequenzen definieren.

Nach derzeitigem Stand bleibe ich bis Mitte 2015 Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt und habe auch vor, in dieser Zeit weiterhin meine volle Kraft für das DLR einzubringen.

Die letzten acht Jahre an der Spitze des DLR waren - abgesehen von einigen durchaus systemtypischen Ärgernissen - geprägt von der Bewunderung über die vielfältigen Aktivitäten und den motivierten und kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese Erfahrung nicht einfach nur als Geschichte abzuspeichern, sondern in die Zukunft mitzunehmen, ist im Moment meine größte Herausforderung und mein Herzenswunsch.

Meine Hoffnung ist, dass sich der leider häufig bestätigte Satz: "Der König ist tot, es lebe der König" zumindest auf persönlicher Ebene nicht durchsetzt.

In diesen Stunden der inneren Unruhe und Ungewissheit möchte ich daher allen, die mich in meiner Rolle als VO-V unterstützt haben, ganz herzlich danken und Ihnen ein Frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr wünschen.

Das DLR, es lebe hoch!