| Raumfahrt

Robotik zum Anfassen: Der DLR SpaceBot Cup

Hierzu reicht ein fahrbarer Untersatz allein nicht aus. Laut Aufgabenstellung „landen“ die Systeme  auf einer künstlichen Planetenoberfläche und müssen unwegsames Gelände überwinden, Gegenstände finden, transportieren und zusammensetzen und das alles so autonom wie möglich. Und das ist der Hintergrund:

ILA 2012
Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA im September 2012 erblickte der Wettbewerb das Licht der Öffentlichkeit. Dr. Gerd Gruppe, Vorstand des DLR- Raumfahrtmanagements, und Dr. Sven Halldorn, für Technologiepolitik zuständiger Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, forderten die kreativen Köpfe der Robotikgemeinschaft in Deutschland dazu auf, sich einer schwierigen Aufgabe zu stellen:
In weniger als einem Jahr sollen die Bewerber ein robotisches System entwickeln und bauen, das typische Aufgaben in einem planetaren Erkundungsszenario möglichst selbstständig erfüllen kann.
Der Umfang der Herausforderung wird noch deutlicher, wenn man reale Missionen wie den seit einem Jahr im Einsatz befindlichen NASA-Rover Curiosity zum Vergleich heranzieht: Zwischen diesem Aufruf für Konzepte und dem Abschluss des finalen Entwurfs lagen vier Jahre. Beim DLR-SpaceBot Cup liegt zwischen Bewerbung und Wettbewerb mit Ergebnispräsentation weniger als ein Jahr. Die Antworten auf die Ausschreibung kamen aus ganz Deutschland und hielten alles bereit, von klassischen über neuartige bis hin zu ganz schön gewagten Ansätzen.


Zehn Teams aus ganz Deutschland entwickeln und bauen Weltraumroboter. Ihr Ziel: Das Rennen um den SpaceBot Cup gewinnen (Quelle: DLR)

Kick-Off im März 2013
Im März 2013 war es dann so weit. Die zehn Teilnehmer-Teams standen fest und wurden vom Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt,  Staatssekretär Peter Hintze,  DLR-Vorstand Gerd Gruppe und BMWi-Abteilungsleiter Sven Halldorn und beim Kick-Off  im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin persönlich begrüßt.


Begrüßung der zehn Teilnehmer-Teams im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin (Quelle: DLR)

Es wurde noch einmal  betont, was sich das BMWi und wir, das DLR Raumfahrtmanagement, von diesem Wettbewerb erhoffen: Wir wollen besonders junge Leute für Raumfahrt und Raumfahrtrobotik begeistern und in diesem anspruchsvollen Wettbewerb kreative Lösungen für ein wichtiges Anwendungsfeld sehen.
Am Nachmittag wurden wir dann auch nicht enttäuscht. Die vorgestellten Konzepte konnten überzeugen und der Startschuss konnte fallen.

Fortschritte
Derart bestärkt kehrten die Teams in ihre Labore und an die Zeichenbretter zurück, um ihre Konzepte zu verfeinern und mit dem Aufbau der Roboter zu beginnen. Und die Arbeiten können sich schon jetzt  sehen lassen.  Ende Juni hatten mein Kollege Daniel Nölke und ich die Gelegenheit, jedem Team einen Besuch abzustatten. „Beeindruckend“ trifft es wahrscheinlich am besten. Wir konnten sehen, dass viel Engagement und Herzblut in kurzer Zeit bereits zu mindestens funktionierenden Teilsystemen geführt hatten und teilweise für den Wettbewerb geforderte Aufgaben in der Demonstration bereits erfüllt werden konnten.

Endspurt
Knappe drei Monate haben unsere Teilnehmer noch Zeit, ihre Robotersysteme auf den SpaceBot Cup vorzubereiten und wir freuen uns darauf, sie dann in Rheinbreitbach bei Bonn in Aktion zu sehen. Doch keine Sorge: Bis dahin melden wir uns nochmal mit SpaceBotCup-Blogposts.
Die Fortschritte bei unseren Teams können Sie derweil bereits auf den einzelnen Team-Blogs verfolgen: