Nun legen die Missionsplaner los!
Während der ersten Missionstage, der "Launch and Early Orbit Phase" (LEOP), waren die Planer direkt im Hauptkontrollraum tätig. Hier wurden unter anderem erfolgreich die Befehle erzeugt, die nötig waren, um die ersten Bilder durchzuführen. Aufgrund der guten Performance in der LEOP konnten die ersten Aufnahmen sogar zeitlich nach vorne gezogen werden - gut für die Mission, Mehrarbeit für die Instrumentkollegen und die Missionsplaner, die während einer Nachtschicht die Bilderkoordinaten ausgesucht und die Kommandos erzeugt haben. Das Ergebnis hat sich gelohnt - die ersten Bilder wurden erfolgreich durchgeführt, an den Boden gefunkt und konnten anschließend vom weiteren Bodenteam prozessiert und veröffentlicht werden.
Nun sind die Planer umgezogen in den "Backroom", der mehr Arbeitsplätze für das achtköpfige Operationsteam bietet. Während in der LEOP die ersten Timelines zur Aufnahme von Radarbildern noch mit viel manueller Interaktion erstellt wurden, erfolgt nun der Übergang zu einem mehr und mehr autonom laufenden Planungssystem. In der Anfangsphase werden die Planer zweimal am Tag, jeweils am frühen Vormittag und am Abend, die Erstellung der Timelines manuell anstoßen, das Missionsplanungssystem beobachten und die Ergebnisse, in enger Zusammenarbeit mit dem Instrumentteam, überprüfen.
Der "Backroom" der Missionsplanung: Hier entsteht zweimal am Tag eine Timeline mit den Kommandos für den Satelliten.
Am vergangenen späten Samstagnachmittag, 26. Juni, erreichten die ersten regulären Bestellungen das Missionsplanungssystem. Am Samstagabend bis in die Nacht wurden vom Team alle Vorbereitungen für den ersten "nominellen" Planungslauf durchgeführt. Am Sonntag war es dann soweit: Die erste reguläre Timeline mit Radaraufnahmen wurde erzeugt, vom Instrumentteam begutachtet und anschließend auf den Satelliten hochgeladen. Die ersten Aufnahmen dieser Timeline wurden am Montag in den frühen Morgenstunden durchgeführt. Ab nun werden die Missionsplaner zweimal täglich, pünktlich zu den Bodenstationskontakten, also dann, wenn Kommandos an den Satelliten gesendet werden können, jeweils eine Timeline erstellen - jeden Tag ein kleiner Wettlauf gegen die Zeit, denn der Satellit wartet nicht. Die zweite Timeline wurde am Sonntagabend schon erfolgreich erstellt.
Die erste reguläre Timeline mit Aufnahmen ab den frühen Morgenstunden am Montag, 28.06. Von nun an wird diese Timeline zweimal am Tag aufdatiert und erweitert, so daß jeweils Kommandos für 24 Stunden in die Zukunft an Bord des Satelliten sind.
In den kommenden Monaten wird die Missionsplanung mehr und mehr automatisiert und autonom ablaufen. Die Planer kümmern sich um das Monitoring des Systems sowie um die Wünsche und Sorgen der Besteller und der Betriebsleitung.
Die Arbeit an der Konsole richtet sich nach Prozeduren, die in der Vorbereitungsphase der Mission erstellt und trainiert wurden.
Bilder: DLR.
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