Neues von SOFIA
Am 9. Dezember 2009 startete SOFIA, kurz für Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy, zum ersten Mal seit Januar 2008. Die stark modifizierte Boeing 747SP mit dem 2,5-Meter-Infrarot-Teleskop an Bord absolvierte erfolgreich einen dreieinhalbstündigen Testflug, bei dem es unter anderem um die allgemeine Flugzeugperformance und Systemchecks, aber auch um das Austesten der Triebwerke, der Steuerung und der Kommunikationssysteme ging. Das ehemalige Verkehrsflugzeug flog in einem gesperrten Luftraum über der Mojave-Wüste in der Nähe der Edwards Air Force Base beziehungsweise des NASA Dryden Flight Research Center.
Tür im Flug geöffnet
Video: NASA.
Weiter ging es am 18.12.2009: Der "kleine" Jumbo-Jet hebt erneut für eine Stunde und 19 Minuten ab. Dieses Mal wird die Tür, hinter der das Teleskop liegt, vollständig im Flug geöffnet und das Teleskop somit erstmals den entsprechenden Umgebungsbedingungen ausgesetzt. Den Ingenieuren und Wissenschaftlern ging es darum zu verstehen, wie die Luft in und um das Teleskop strömt. Bob Meyer, SOFIA-Manager der NASA, sagte dazu: "Wir haben erstmals die größte existierende Öffnung in einem Flugzeug den unwirtlichen Bedingungen während des Fluges ausgesetzt", und ergänzt: "Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Zertifizierung des nächsten großen Observatoriums, mit dem deutsche und amerikanische Wissenschaftler künftig weitere Geheimnisse des Universums lüften wollen.“ Ein ziemlicher Meilenstein also, der dort erreicht wurde.
Schließlich dann am 15. Januar 2010 der bisher aktuellste, knapp sechsstündige Testflug, bei dem die bisher größte Herausforderung für das deutsche Team anstand: Die Generalprobe des SOFIA-Teleskops mit all seinen Komponenten im Flugbetrieb. Mit an Bord und auch im Kontrollzentrum am Boden die Kollegen des Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart, das im Auftrag des DLR den wissenschaftlichen Betrieb koordiniert.
Auf dem Weg zum First Light
Ergebnis: Das Teleskop wird zum ersten Mal erfolgreich inertial - das heißt unabhängig von Flugzeugposition – ausgerichtet und kontrolliert in mehreren Richtungen bewegt. Auch das optimierte Stoßdämpfersystem VIS (Vibration Isolation System) wurde in all in seinen verschieden Betriebsarten erfolgreich getestet. Alfred Krabbe, Leiter des DSI, freut sich: "Dies ist ein großer Erfolg und bringt uns dem nächsten Ziel, dem wissenschaftlichen First Light, einen wichtigen Schritt näher."
Freuen wir uns also auf den nächsten Flug am 27. Januar 2010. Mit ihm sollen das Flugverhalten von SOFIA und die auf die Teleskopstruktur einwirkenden aerodynamischen Kräfte in verschiedenen Flughöhen getestet werden.
SOFIA ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Es wird auf Veranlassung des DLR mit Mitteln des Bundes (BMWi), des Landes Baden-Württemberg und der Universität Stuttgart durchgeführt. Der wissenschaftliche Betrieb wird auf deutscher Seite vom Deutschen SOFIA Institut (DSI) der Universität Stuttgart koordiniert, auf amerikanischer Seite von der Universities Space Research Association (USRA).
Weitere Informationen/Quellen:
NASA-News vom 9.12.2009, NASA-News vom 18.12.2009, NASA-News vom 20.01.2010, DSI-News vom 21.01.2010
Bilder & Video: NASA.
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