Energie-Frage der Woche: Wie viel Strom lässt sich mit den Nachfolgern der Glühlampe sparen?
Das Sparpotenzial in allen 27 EU-Staaten kann sich durchaus sehen lassen. Auf etwa 40 Terawattstunden, etwa ein Drittel des bislang für Beleuchtung genutzten Stroms, können jedes Jahr weniger verbraucht werden und Millionen Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Als Ersatz dominieren derzeit Energiesparlampen auf der Basis von Leuchtstoffröhren den Markt. Mit einem Wirkungsgrad von etwa 50 Prozent steigern sie die Lichtausbeute auf etwa 80 Lumen (die an Licht pro Sekunde abgestrahlte Leistung einer Lichtquelle) pro Watt im Vergleich zu maximal 20 Lumen pro Watt bei der Glühbirne.
Warmweißes Licht aus der Leuchtstoffröhre
Anfangs konnten sich Verbraucher für die Energiesparlampen wegen ihres "kalten" Lichts und der mehrsekündigen Startzeit nicht recht begeistern. Doch diese Probleme ließen sich weitestgehend beheben und die Leuchten senden zunehmend ein angenehmes, so genanntes "warmweißes" Licht aus. Sie bleiben in der Anschaffung teurer als die klassischen Glühlampen, rentieren sich aber wegen der etwa zehnfachen Lebensdauer von etwa 12.000 Stunden.
Allzu lange wird die Ära der Energiesparlampe, die meistens auch das giftige Schwermetall Quecksilber enthält, allerdings nicht andauern. Denn bereits ihre Nachfolger drängen auf dem Markt. Leuchtdioden oder LED (Light Emitting Diode) mit Wirkungsgraden von bis zu 90 Prozent könnten den Strombedarf weiter senken helfen. Sie haben neben der extrem langen Lebensdauer von etwa 50.000 Stunden den Vorteil, dass sie im gesamten Farbspektrum des Regenbogens leuchten können, vorausgesetzt eine Lampe setzt sich aus unterschiedlichen Leuchtdioden zusammen. Als Lichtquelle werden Leuchtdioden vor allem am Arbeitsplatz oder in Taschenlampen eine Massenverbreitung finden, da sie ihr Licht punktförmig und nicht breit gestreut aussenden. Für technische Anwendungen, sei es für die Leuchten am Auto oder in Ampeln, wächst ihr Marktanteil rasant.
Leuchtenrevolution durch OLED
Völlig neue Möglichkeiten für eine raumfüllende Beleuchtung der eigenen vier Wände zeichnen sich bereits ab. Sie setzen auf so genannte "Organische Leuchtdioden", kurz OLED. Im Unterschied zur klassischen LED werden in ihnen Kunststoffteilchen zum Leuchten angeregt. Diese verteilen sich über eine ganze, potenziell flexible Fläche, so dass lichthelle Tapeten oder Vorhänge keine Science-Fiction-Vision mehr sind. Doch bis zur Marktreife von pfiffigen OLED-Leuchten werden noch einige Jahre vergehen. In diesen müssen die Hersteller noch die Lichtausbeute und vor allem die Lebensdauer erhöhen.
Die DLR-Energiefrage der Woche im Wissenschaftsjahr "Die Zukunft der Energie"
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Wissenschaftsjahr 2010 unter das Motto "Die Zukunft der Energie" gestellt. Aus diesem Anlass beantwortet der Wissenschaftsjournalist Jan Oliver Löfken in diesem Jahr jede Woche eine Frage zum Thema Energie in diesem Blog. Haben Sie Fragen, wie unsere Energieversorgung in Zukunft aussehen könnte? Oder wollen Sie wissen, wie beispielsweise ein Wellenkraftwerk funktioniert und wie effizient damit Strom erzeugt werden kann? Dann schicken Sie uns Ihre Fragen. Wissenschaftsjournalist Jan Oliver Löfken recherchiert die Antworten und veröffentlicht sie jede Woche in diesem Blog.
Bild oben: OSRAM-Pressebild
Tags: