Photovoltaikanlagen an Gebäuden und auf Freiflächen
Der Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat einen weitreichenden Beschluss gefasst, um dem Ziel „Klimaneutralität bis 2035“ näher zu kommen: Auf Dächern, an Fassaden und auf Freiflächen sollen Photovoltaikanlagen errichtet werden, um die elektrische Eigenversorgung zu maximieren.
Der Beschluss sieht vor, dass das DLR Photovoltaikanlagen zur Eigenstromproduktion bis zur Höhe des jährlichen Eigenverbrauchs installiert. "Der aktuelle Gesamtstromverbrauch des DLR beträgt rund 80.000 Megawattstunden (MWh) pro Jahr. Die Finanzierung dieser Maßnahme wird mit 130 Millionen Euro beziffert, und ist somit eines der größten freigegebenen Baubudgets, welches jemals für eine einzelne Maßnahme im DLR bereitgestellt wurde" bestätigt Jörg Jaspers, Leiter der Technischen Infrastruktur im DLR. Die Refinanzierung soll durch die zu erwartenden Einsparungen unter anderem bei Strombezugskosten erfolgen. Die Amortisationszeit der Photovoltaikanlagen liegt im Bereich von circa 14 bis 21 Jahren. Damit das Ziel bis 2035 erreicht wird, wird ein Monitoringsystem eingerichtet, um die Maßnahmen kontinuierlich anzupassen.
Vielversprechende Potentialanalyse
Die Entscheidung basiert auf Handlungsfeldern der DLR-Nachhaltigkeitsstrategie von Oktober 2022, welche die Vision aufzeigt, das DLR bis 2035 klimaneutral zu machen. „Durch die Installation von Photovoltaikanlagen wird das DLR nicht nur seine Nachhaltigkeitsziele in diesem Abschnitt erreichen können, sondern auch die Energieresilienz stärken und einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten“, ergänzt Philipp Bergeron, Vorstandbeauftragter für Nachhaltigkeit im DLR.
In einer ersten Potentialanalyse für 15 DLR-Standorte wurde ein konservatives Potential von circa zwölf Megawatt Peak auf Dachflächen abgeschätzt. Das entspricht in etwa der Hälfte der Dachflächen des DLR. Ein Beispiel: Für den Standort Neustrelitz wurde ein Potential von rund 2.600 Kilowatt Peak (konservativ gerechnet 1.300 Kilowatt Peak) ermittelt. Den Unterschied bestimmen dann die tatsächlichen Rahmenbedingungen vor Ort.
Um das Ziel der Maximalbelegung der Dächer bis 2035 sicherzustellen, werden die Potentiale in den Regionen bis Mitte 2024 geprüft und in je einen verbindlichen Maßnahmenkatalog überführt. Da die Ausstattung der Dachflächen nur zur Deckung von circa 15 Prozent des Strombedarfs ausreicht, werden auch Photovoltaikanlagen auf Freiflächen benötigt.
Die DLR-weiten Umsetzungsvorbereitungen erfolgen unter der Leitung der Technischen Infrastruktur durch die interdisziplinäre Arbeitsgruppe Photovoltaik. Diese besteht aus Mitgliedern der Fachgebietsbeauftragten, des Energiemanagements, der Abteilung Nachhaltigkeit und Mitgliedern des Facility Managements der Regionen.