Deutschland und die Schweiz wollen ihren Entwicklungsvorsprung in der satellitengebundenen Laserkommunikation in den kommenden Jahren weiter ausbauen. Dazu wurde auf der ESA-Ministerratskonferenz, am 25. und 26. November 2008 in Den Haag, eine Vereinbarung zwischen dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem schweizerischen Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) unterzeichnet.
Dazu sagte Prof. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR: "Bis zu vier Laser Communication Terminals (LCTs) sollen in den kommenden Jahren in enger Kooperation realisiert werden. Vorgesehen ist der Einsatz der Geräte im Rahmen des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Global Monitoring for Environment and Security (GMES) und auf dem geplanten European Data Relay Satellite (EDRS)."
Die Erklärung wurde von Dr. Ludwig Baumgarten, im DLR-Vorstand zuständig für die Raumfahrt-Agentur, und Daniel Fürst, Vize-Direktor des SBF, unterzeichnet. Beide ESA-Mitgliedsländer haben damit unmittelbar nach den Beschlüssen der ESA-Ministerratskonferenz mit deren Umsetzung begonnen.
Das DLR erklärt sich bereit, die Finanzmittel für zunächst ein LCT bereitzustellen. Die Schweiz beteiligt sich mit rund 25 Prozent an diesem Vorhaben. Darüber hinaus wurde eine Option über drei weitere Geräte festgeschrieben. Insgesamt geht es um ein Finanzvolumen von rund 60 Millionen Euro. Gebaut werden die Terminals unter Verantwortung der Firma TESAT Spacecom GmbH in Backnang in enger Zusammenarbeit mit der Oerlikon Space AG aus Zürich.
LCTs übertragen große Mengen an Daten über einen genau ausgerichteten Laserlichtstrahl. Sie wurden 2008 erstmals unter realen Bedingungen erfolgreich getestet. LCTs ermöglichen Datenübertragungsraten von 5,6 Gigabit pro Sekunde zwischen Satelliten. Der Grund für die höheren Übertragungsraten ist die wesentlich höhere Frequenz des Lichtes, das damit mehr Informationen pro Zeiteinheit transportieren kann. Damit ist diese Übertragungsmethode 20 Mal schneller als die zurzeit übliche Mikrowellentechnik.