12. November 2014; 16.32 Uhr; 509.500.000 Kilometer von der Erde entfernt: 20 Jahre nach dem Beginn der Arbeiten für die europäische Weltraummission Rosetta und mehr als zehn Jahre nach dem Start setzte ihre Tochtersonde Philae auf der Oberfläche des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko auf. Bis dahin lief alles nach Plan. Philae hatte den Zielpunkt im Landegebiet J - getauft auf den Namen "Agilkia" - auf etwa 100 Meter genau getroffen. Damit hat eine 30-jährige Mission ihren Höhepunkt erreicht.
Die Rosetta-Mission hat nämlich eine lange Geschichte: Im Jahr 1984 hat die Europäische Weltraumorganisation ESA in ihrem Langzeitprogramm "Horizon 2000" die vier sogenannten "Cornerstone"- Missionen beschlossen - eine davon als eine Reise zu primordialen Körpern. Aus dieser eigentlichen Probenrückführungsmission ist dann Rosetta entstanden, die die Landesonde Philae dreißig Jahre später auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko absetzte. Im November 1993 endgültig beschlossen, am 2. März 2004 endlich gestartet, am 20. Januar 2014 aus dem "Winterschlaf" aufgewacht, am 12. November 2014 gelandet - Rosetta und Philae haben eine lange Reise durch unser Sonnensystem mit vielen "Abenteuern" hinter sich gebracht. Ein weiteres Highlight kommt, wenn sich der Komet im August 2015 seinem sonnennächsten Punkt nähert und aus seinem gefrorenen Tiefschlaf "erwacht". Rosetta wird ihn in seiner aktiven Phase dann noch bis zum Ende nächsten Jahres beobachten. Ein Interview mit dem ehemaligen Lander-Projektleiter Hartmut Scheuerle gibt dem Leser einen tiefen und spannenden Einblick in die 30-jährige Geschichte dieser einzigartigen Mission.
Außerdem in Ausgabe 27: Die Koordinatorin für die deutsche Luft- und Raumfahrt, Brigitte Zypries, beurteilt die Ergebnisse der ESA-Ministerratskonferenz 2014 in Luxemburg, ein Interview mit dem damaligen Philae-Projektleiter, Hartmut Scheuerle, zur Geschichte der Rosetta-Mission, ein Rückblick auf 15 Jahre Parabelflug und speziell auf die letzte Kampagne des Airbus A300 ZERO-G, ein Bericht über Blue Dot: die astrobiologische Forschung unter Alexander Gerst auf der ISS, ein Artikel zu dem deutschen Magnetfeldexperiment MagVector/MFX und ein Rückblick auf 50 Jahre EUV-Spektroskopie der Sonne.
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