Am 29. Mai um 9.52 Uhr (5.52 Uhr MESZ) herrscht Aufatmen am kasachischen Kosmodrom in Baikonur: Nach 27 langen Minuten des Wartens öffnet sich endlich die Luke, die das Sojus-Raumschiff von der Internationalen Raumstation ISS trennt. Ein Kopf taucht am anderen Rand der Lucke auf - das breite Grinsen auf diesem Gesicht kennen wir seit dem Einstig in den Crewbus in Richtung Startrampe - schiebt sich sich langsam in Richung ISS-Verbindungstür - der sogenannten "Hatch" - und dreht sich zu Kosmonaut Oleg Artjemjew. Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst schwebt als erster Neuankömmling in die Raumstation - der Beginn seiner Mission "Blue Dot".
Nach einer herzlichen Umarmung der Manschaft an Bord dürfen dann auch die beiden Kameraden Reid Wisemann (USA) und Maxim Surajew (Russland) endlich durch die Luke in die Station kommen. Das Ende einer erfolgreichen rund sechsstündigen Anreise, die in Baikonur von der Gerst-Familie und der Blue Dot-Crew am Boden frenetisch und zugleich erleichtert gefeiert wird. In Balkonur sind alle aufgeblieben. Niemand hat zwischen Start und Landung auch nur annähernd an Schlaf gedacht. Zu aufregend ist die Raumfahrtnacht in der kasachischen Steppe, die mit dem Start am 29. Mai 2014 um 1.57 Uhr Ortszeit (28. Mai 2014 um 21.57 Uhr MESZ) begonnen hat, mit dem erfolgreichen Docking um 7.44 Uhr Ortszeit weiterging und auch mit dem sogenannten "Hatch Opening" um 9.52 Uhr noch immer nicht zu Ende ist.
Außerdem in Ausgabe 25: Ein Einblick in die Schweizer Raumfahrtagentur Swiss Space Office (SSO), ein Artikel über Hightech-Schmelzofen für die Raumstation: Wie Proben von metallischen Legierungen in Schwerelosigkeit gehalten, aufgeschmolzen und anschließend bis zur Erstarrung experimentell untersucht werden, das Schülerprojekt "Beschützer der Erde" für die Zukunft unserer Welt sowie ein Bericht über Blue Dot: Alexander Gerst forscht auf der ISS über den Muskel- und Knochenstoffwechsel beim Menschen und eine Übersicht über die Aufgaben und Funktionen des Erdbeobachtungssystems Copernicus.
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