Vielfältige Anwendung findet die Erdbeobachtung insbesondere beim Monitoring von Wäldern und in der Forstwirtschaft. Erdbeobachtung ermöglicht großflächige Aussagen über den Zustand, die Holzvorräte und die Biodiversität von natürlichen und forstwirtschaftlich genutzten Wäldern. Zeitreihen von Erdbeobachtungsdaten, die große Waldgebiete abdecken, stellen eine wichtige Ergänzung zur klassischen stichprobenartigen Forstinventur dar und unterstützen die forstliche Betriebsplanung und das Katastrophenmanagement, etwa bei Sturmschäden.
Bei Waldschäden und Naturereignissen wie Insektenbefall, Wind- und Schneebruch sowie Waldbränden ermöglichen zeitnahe Aufnahmen betroffener Gebiete schnelle und flächendeckende Schadensanalysen. Die großen Dürreschäden der Jahre 2018 bis 2020 und der damit einhergehende große Verlust von Waldflächen konnte mit Hilfe von Erdbeobachtungsdaten in Gänze ermittelt werden.
Mit neuen Auswertungsmethoden kann zudem ein Befall durch Schädlinge zu einem frühen Zeitpunkt erfasst und deren Ausbreitung auf weitere Bäume im Idealfall eingedämmt werden. Erdbeobachtungsatelliten stellen auch die einzige Möglichkeit dar, die großflächigen Rodungen von tropischen Regenwäldern zu beobachten und klimaschutzrelevante Maßnahmen über lange Zeiträume zu überwachen.