Oberpfaffenhofen - Nur wenige Tage nach der erfolgreichen Mission des amerikanischen Spaceshuttle "Discovery“ konnte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Prof. Dr. Sigmar Wittig, den für das amerikanische Raumfahrtprogramm verantwortlichen NASA-Administrator Dr. Michael Griffin am DLR-Standort Oberpfaffenhofen begrüßen. Am 20. und 21. Juli 2006 stellte er dem NASA-Chef mehrere DLR-Institute vor und diskutierte mit ihm aktuelle Bereiche für die zukünftige Zusammenarbeit.
Im Vordergrund des Besuches stand die Demonstration der neuesten DLR-Technologien in den Bereichen Weltraumrobotik, digitale Marsfotografie, Atmosphären-Wiedereintritt, Laser-Kommunikation und Radarfernerkundung, in welchen das DLR weltweit Spitzenstellungen hält. Die Wissenschaftler des DLR diskutierten mit Griffin den Einsatz dieser Technologien in zukünftigen Programmen zur Erkundung des Weltraumes, insbesondere in Projekten zur Erforschung von Mond und Mars.
Im Deutschen Raumfahrt-Kontrollzentrum des DLR informierte Wittig den amerikanischen Gast über aktuelle Raumfahrtmissionen, an denen das DLR maßgeblich beteiligt ist. Derzeit steht Europas erste Langzeitmission auf der Internationalen Raumstation ISS, Astrolab, im Zentrum der Aktivitäten. Der deutsche ESA-Astronaut Thomas Reiter wird während seiner sechs Monate im All die wissenschaftlichen Experimente der Astrolab-Mission durchführen.
Wittig dankte dem NASA-Chef für die Unterstützung bei der gerade erfolgten Auswahl des nächsten deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel. Er wird an Bord der Spaceshuttle-Mission sein, die das europäische Forschungslabor Columbus im September 2007 zur ISS bringen soll. Der DLR-Vorstandsvorsitzende beglückwünschte Griffin zu der erfolgreichen Wiederaufnahme der Shuttle-Flüge: "Nun kann der Ausbau und die Nutzung der ISS weiter voran gehen. Columbus wird ein wesentlicher Schritt nach vorne für die Forschung in der Schwerelosigkeit sein und den wissenschaftlichen Betrieb hier im DLR-Kontrollzentrum erheblich ausweiten", sagte Wittig. Griffin unterstrich die Bedeutung der ISS für die internationale Zusammenarbeit: "Die ISS ist für uns ein Testbed für zukünftige Programme wie die Erkundung von Mond und Mars, die wir gemeinsam mit unseren internationalen Partnern durchführen wollen."