Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) stellt hochaufgelöstes Kartenmaterial bereit
Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist an der Notfallkartierung der Erdbebenregion auf der Insel Java (Indonesien) beteiligt. Am Dienstag, 30. Mai 2006, erreichten die Wissenschaftler erste hochaufgelöste Satellitenbilder aus der Krisenregion um Bantul.
Sie stammen von dem Satelliten IKONOS der Firma Space Imaging. Weitere Bilder der Satelliten SPOT, ENVISAT und Quickbird erreichten das ZKI im Laufe des Mittwochs. Die Mitarbeiter des ZKI erstellen daraus Satellitenbild-Karten, die den Einsatzkräften vor Ort als wichtige Grundlage für ihre Hilfsmaßnahmen dienen.
Zudem bereitet das ZKI Geobasisdaten für die Hilfskräfte vor Ort auf. Dazu zählen unter anderem Höhenmodelle, die den Rettern vor Ort helfen, schneller zu den verletzten und hilfsbedürftigen Menschen vorzudringen. Nach ersten Erkenntnissen sind bei dem Beben auf der Insel Java mehr als 5.000 Menschen ums Leben gekommen, 20.000 wurden verletzt, 200.000 sind obdachlos.
Ein offizielles Hilfeersuchen an die so genannte "International Charter Space and Major Disasters" war am vergangenen Samstag vom Auswärtigen Amt zur Unterstützung der Hilfskräfte vor Ort ausgelöst worden. Unter anderen ist auch das Deutsche Rote Kreuz in den Erdbebengebieten im Einsatz. Das ZKI hat in dieser Aktivierung das Projektmanagement übernommen und erstellt im Rahmen des Europäischen GMES-Serviceelements RESPOND die hoch auflösenden Satellitenbildkarten.
Das ZKI ist ein Service des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) des DLR. Seine Aufgabe ist die schnelle Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Satellitendaten bei Natur- und Umweltkatastrophen, für humanitäre Hilfsaktivitäten und für die zivile Sicherheit. Die Auswertungen werden nach den spezifischen Bedürfnissen für nationale und internationale Hilfsorganisationen sowie für die politischen Bedarfsträger durchgeführt. Wichtige Aufgaben erfüllte das ZKI zuletzt auch bei dem verheerenden Erdbeben in Pakistan im Oktober vergangenen Jahres oder bei den Überflutungen der Elbe und Donau im April 2006.