Schon am Donnerstag den 22.02. wird Philae eingeschaltet, um den Status des Landers zu kontrollieren und letztlich das "Go" für den Betrieb während des Vorbeiflugs am Mars zu geben. Der Lander wird während des Swingbys autonom über seine eigene Stromversorgung (wiederaufladbare Batterien) betrieben, Rosetta wird während der kurzen Phase (etwa 24 Minuten) um die nächste Annäherung an den Planeten, wenn dieser die Sonne abschattet, keine Nutzlast über die Zentale Stromversorgung versorgen (da der Rosetta Solargenerator in dieser Zeit natürlich keinen Strom liefern kann und die Batteriekapazität limitiert ist).
Philae wird zwei wissenschaftliche Experimente während des Vorbeifluges betreiben: Zum einen das Magnetometer (ROMAP) das neue Daten über das (sehr schwache, induzierte) Magnetfeld von Mars liefern soll. Die Tatsache, daß Mars kein signifikantes Magnetfeld (wie z.B. die Erde) hat könnte die Entwicklung möglichen Lebens beeinflußt haben.
Das zweite Philae-Instrument, das Daten vom Mars liefern wird, ist CIVA, die Panoramakamera des Landers, in deren Gesichtsfeld die teilweise vom Rosetta Solarpanel verdeckte Marsscheibe zu sehen sein wird.
Die Auflösung der Bilder ist zwar nicht nicht so gut wie die der DLR-Kamera von Mars-Express, jedoch sollten die Bilder helfen die Philae Kamera exakt zu kalibrieren.
Rosetta wurde im März 2004 von Französisch Guyana mit einer Ariane 5 Rakete gestartet. Um das Ziel, den Kometen Churyumov-Gerasimenko erreichen zu können sind insgesamt 4 Swing-Bys notwendig, die jeweils die Geschwindigkeit der Sonde signifikant ändern (einer fand bereits März 2005 bei der Erde statt; dem Marsvorbeiflug folgen noch zwei weitere an der Erde). So gewinnt man bei dem Swing-By nun im Februar etwa 8600 km/h; alle vier Manöver zusammen ändern die Geschwindigkeit um ca. 69000 km/h ! Dies wäre mit den Raketentriebwerken, wegen der Masse des mitzuführenden Treibstoffs nicht möglich. Trotz der raffiniert ausgeklügelten Bahn ist die Reise lang: Erst 2014 wird der Komet erreicht. Nach einer Phase der Beobachtung aus dem Orbit und der Selektion eines geeigneten Landeplatzes soll im November 2014, in einer Entfernung von 450 Millionen km zur Sonne der Lander, Philae, schließlich vom Orbiter abgetrennt und auf die Kometenoberfläche abgesetzt werden.