Vier Monate auf dem Mars

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Vier Monate verbringt die DLR-Wissenschaftlerin Lucie Poulet aus Bremen auf dem Mars! Natürlich nicht wirklich – aber im Rahmen einer simulierten Mars-Mission auf Hawaii. Und einige Jugendliche aus Bremer Schulen machen an dem Projekt sogar mit.

Ein Foto aus einer früheren „Mars-Expedition“ mit anderen Teilnehmern in den USA. Bild: MDRS
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27. März 2014 – Lucie Poulet nimmt als Crewmitglied an einer Mars-Simulation der Universität von Hawaii teil. Bei dem Test geht es um die Frage, wie eine Crew mehrere Monate auf sich allein gestellt klarkommt. Das alles dient langfristig der Vorbereitung für eine Mission zu unserem roten Nachbarplaneten – irgendwann in vielen Jahren.

Salat und Tomaten auf dem Mars

Hier grüßt Lucie Schülerinnen und Schüler aus Bremen.
Hier grüßt Lucie Schülerinnen und Schüler aus Bremen.

Die „Mars-Kolonie“ steht in der Nähe des Vulkans Mauna Loa. Die Kuppel in über 2.400 Metern Höhe bietet dabei nicht besonders viel Komfort: Bei einem Durchmesser von gerade einmal elf Metern sind in dem zweistöckigen Habitat sechs Schlafzimmer, Küche, Bad, Essbereich, Gemeinschaftsraum und Labore untergebracht. Zwölf Minuten Duschzeit hat man da pro Woche – und wie auf dem Mars darf man nur im Raumanzug nach draußen. Gegessen wird Weltraum-Nahrung.

Das „Zuhause“ der Mars-Crew: eine kleine Kuppel mit Wohn- und Schlafräumen. Bild: University of Hawaii at Manoa
Das „Zuhause“ der Mars-Crew: eine kleine Kuppel mit Wohn- und Schlafräumen. Bild: University of Hawaii at Manoa

Allerdings: Lucie Poulet wird dafür sorgen, dass zumindest etwas Grünes in dem isolierten Mars-Habitat mit dabei ist. Sie untersucht drei LED-Lichtsysteme, die beispielsweise in abgelegenen Regionen auf der Erde oder auch bei Langzeitmissionen im All für ein zusätzliches Gemüse-Angebot sorgen könnten. Salat, Rettich, Tomaten – all das will die Wissenschaftlerin in einem Mini-Gewächshaus züchten. „Wir wollen herausfinden, welches Licht für das Pflanzenwachstum am besten ist“, sagt Lucie Poulet. „Und das alles ist auch ein Test, um zu sehen, wieviel Zeit die Crew bei einer solchen Mission für die Pflege der Pflanzen aufbringen muss."

Schüler machen mit!

Lucie Poulet (Dritte von links) mit ihrer Crew. Bild: Ross Lockwood
Lucie Poulet (Dritte von links) mit ihrer Crew. Bild: Ross Lockwood

Der Kontakt zur Außenwelt ist während der begrenzt. Und da ein Signal zum Mars 20 Minuten benötigt, müssen die „Marsonauten“ mit derselben Verzögerung leben. Regelmäßig Nachrichten wird die Wissenschaftlerin von Schülern erhalten. Das DLR_School_Lab Bremen hat vier Schulklassen ausgewählt, die nicht nur ihre eigenen Pflanzen aufziehen sollen, sondern auch einmal in der Woche Fragen an Lucie Poulet und ihre Crewkollegen schicken dürfen. Die Antwort der virtuellen Marsbewohner erfolgt dann per Videobotschaft. Der gesamte Test dauert vom 28. März bis zum 28. Juli 2014.