Viel Wind im DLR_School_Lab Lampoldshausen

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„Deutschland – Land der Ideen!“ Das ist ein schöner Spruch. Aber wie kommen die Ideen ins Land? Woher kommen neue Entwicklungen, Erfindungen und Technologien? Wer engagiert sich und denkt sich etwas aus? Hier ein überraschendes Beispiel, in dem es um Standorte für Windkraftanlagen und um einfallsreiche Schüler geht.

Windkraftanlagen. Bei der Wahl ihres Standorts ist auf störende Effekte für Mensch und Tier zu achten. Bild: K.-A.

20. Juli 2012 – Es begann mit dem Aufruf zu einem Ideenwettbewerb. Den startet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) einmal im Jahr – genauer das „Technologiemarketing“ des DLR. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen da Vorschläge machen. Als dann viele unterschiedliche Beiträge auf dem Tisch lagen, war die Überraschung groß: und zwar über eine Idee aus dem DLR_School_Lab in Lampoldshausen. Dort hatten Schülerinnen und Schüler der Umwelt-AG des Eduard-Mörike-Gymnasiums in Neuenstadt mit ihrem engagierten Tutor Manfred Scholl die Frage untersucht, ob es in der unmittelbaren Umgebung geeignete Standorte für Windkraftanlagen gibt, um so dem Ziel einer umweltfreundlichen Stromversorgung auch in ihrer Umgebung ein Stück näher zu kommen.

Sogar nachts im Einsatz!

Eine riesige Menge Datenmaterial wurde im Rahmen des Projektes „Windkraft im Brettacher Wald“ gesichtet. Da war vermessen, gerechnet und geplant worden und auch unzählige Interviews hatten die Jugendlichen geführt. Alles mit dem Ziel, geeignete Standorte für Windkraftanlagen ausfindig zu machen. Wo dürfen Windkraftanlagen unter Berücksichtigung des Landschafts-, Natur- und Artenschutzes überhaupt gebaut werden? Wie ist die mittlere Windgeschwindigkeit im Brettacher Wald und wie viel Strom kann so erzeugt werden? Wie sollten die Stromeinspeisung und die Zuwegung am besten erfolgen? Auch die Kosten wurden ermittelt – nicht nur für die Anlagen selbst sondern auch für alles andere. Einige der vielfältigen Aufgaben beschäftigten die Schüler sogar nachts: Da galt es nämlich nachzuweisen, dass an den vorgeschlagenen Standorten keine geschützten Tierarten in ihrem Lebensraum bedroht sind. Dazu dienten ein Fernrohr und eine Thermalkamera, die vom DLR zur Verfügung gestellt wurden. Besonders der Horst des Roten Milan wurde gesucht und in Karten eingetragen.

Die Jury war von diesem Engagement so begeistert, dass sie nun ein weiteres Fernrohr und ein stärkeres Objektiv stiften will, damit Jugendliche demnächst im DLR_School_Lab Lampoldshausen solche und ähnliche Untersuchungen noch besser durchführen können. Kommende Schülergenerationen dürfen sich also bei den „Nachwuchs-Wissenschaftlern“ des Eduard-Mörike-Gymnasiums bedanken!