Als ob du selbst ins All fliegst: cooles Raketen-Video!

Mehr zum Thema

Eine kleine Rakete fliegt fast bis ins Weltall – und ihr könnt den Flug miterleben, als ob ihr an Bord wärt! Dieses ziemlich coole Video haben Studenten von der Universität Stuttgart produziert, die beim Start dabei waren. Sie hatten für den Flug ein Experiment entwickelt, das sie per Bordkamera beobachteten.

Die Rakete wird startklar gemacht. Bild: EXPLORE Team, Universität Stuttgart

6. Februar 2012 – Zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) können Studentinnen und Studenten ihre eigenen Experimente mit einer Rakete namens REXUS in den Himmel schießen. Die knapp 6 Meter großen Raketen werden von Kiruna im Norden von Schweden gestartet. Natürlich sind da keine Astronauten an Bord – aber es fliegen Kameras mit, um die Experimente zu überwachen.

Das Studenten-Team bei der Vorbereitung. Bild: EXPLORE Team, Universität Stuttgart

Bei einer dieser Flugkampagnen startete REXUS mit einem Experiment namens EXPLORE, das man unten links im Video sieht. Die Studenten aus Stuttgart, Offenburg und Aalen haben da untersucht, wie sich Flüssigkeiten bei einer Betankung unter Schwerelosigkeit verhalten. Das könnte später einmal für lange bemannte Missionen hilfreich sein. Denn auf einem Flug zum Mars oder zu anderen Himmelskörpern wird man nicht gleich allen Treibstoff vom Start aus mitnehmen können: Das wäre einfach zu viel Gewicht! Also muss man unterwegs tanken – und als „Tankstelle“ käme da zum Beispiel eine Raumstation in der Erdumlaufbahn infrage Damit nun das Experiment in der Rakete schwerelos ist, muss sie jedoch frei fallen. Dazu wird die Rakete in kurzer Zeit fast bis ins Weltall geschossen, um dann wieder Richtung Erde zu stürzen.

Die REXUS-Rakete hebt in der schwedischen Winterlandschaft ab. Der Startplatz befindet sich weit im Norden von Schweden in Kiruna. Bild: EXPLORE Team, Universität Stuttgart

Nach dem Start verbrennt in ca. 30 Sekunden der gesamte Treibstoff: Dadurch beschleunigt die Rakete ganz enorm. Zugleich beginnt sie sich zu drehen, sodass einem beim Ansehen des Videos fast schwindelig wird. Dieses anfängliche Drehen ist Absicht, denn es macht die Lage der Rakete stabiler. Nach 60 Sekunden werden in einer Höhe von rund 60 Kilometer Raketenmotor und -spitze abgeworfen. Sobald die Rakete nach 150 Sekunden ihre maximale Höhe von ca. 80 Kilometer erreicht hat, hört das Drehen auf. Nun kann das Experiment beginnen – und ihr könnt die Aussicht genießen. Übrigens: Durch die Kameralinse sieht der Horizont stärker gekrümmt aus als normal. Die Experimentier-Phase dauert dann etwa 120 Sekunden bis zum Ausklappen der Fallschirme. Die letzten ca. 25 Kilometer bis zum Boden dauern am längsten. Insgesamt ist die Rakete bis zur Landung rund 10 Minuten unterwegs.

Auf DLR_next findet ihr hier noch mehr zu dem Thema. Und wenn ihr noch mehr über das REXUS-Programm oder das EXPLORE-Experiment wissen wollt, könnt ihr euch auf www.rexusbexus.net informieren. An REXUS sind das DLR, das Swedish National Space Board (SNSB), die SSC, EuroLaunch und die Europäische Weltraum-Organisation ESA beteiligt.

Die Videoaufnahmen wurden mit einer normalen GoPro HD Hero 960-Kamera gemacht, die auf der Erde auch für Extremsportarten (z.B. Fallschirmspringen) eingesetzt wird.

Video: EXPLORE Team, Universität Stuttgart