Virtueller Aufstieg vor der echten Expedition

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Endlich war es geschafft! Am 23. August stand die österreichische Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner auf dem legendären K2 – nach dem Mount Everest der zweithöchste Berg der Erde. Gerlinde Kaltenbrunner ist damit weltweit die erste Frau, die alle Achttausender ohne Sauerstoffflasche besteigen konnte.

Virtuelle Darstellung des legendären K2. Dieses Bild des Berges entstand auf Basis von Satellitenaufnahmen.

31. August 2011 – Bei der Vorbereitung zu ihrem Aufstieg wurden Gerlinde Kaltenbrunner und ihr Team vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützt. Und zwar mit einem hochgenauen 3D-Modell des Berges – so etwas wie einer dreidimensionalen Computer-Landkarte. Dadurch konnten die Bergsteiger ihren Weg zum Gipfel über eine bisher nur selten begangene Route ganz genau planen.

Für das virtuelle 3D-Modell des K2 waren viele Satellitenaufnahmen nötig. Dabei wurde zuvor genau festgelegt, aus welcher Richtung der Satellit bei verschiedenen Überflügen den Berg aufnehmen sollte. Anschließend bearbeiteten die Experten die Daten per Rechner so, dass man die Region im Computer quasi wie im virtuellen „Rundum-Flug“ betrachten kann – so ähnlich wie bei einem PC-Spiel. Nur dass es hier nicht um eine „Phantasie-Landschaft“ geht, sondern um die möglichst exakte Darstellung der Realität. Auf den Meter genau! Solche 3D-Simulationen auf Grundlage von Satellitendaten finden auf der Erde viele Anwendungen: beim Bau von Straßen und Brücken, wenn ein Stausee angelegt werden soll oder genau zu erkennen, welche Gebiete von Hochwasser bedroht sind.

Extrembergsteiger Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits. Mit 3D-Brillen betrachten sie die virtuelle Darstellung des K2.

Von der High-Tech-Darstellung des K2 war Gerlinde Kaltenbrunner von Anfang an begeistert: „Die 3D-Perspektiven liefern uns viele Informationen, die sich aus Kartenmaterial und Fotografien nicht erschließen", sagte sie vor ihrer Expedition. „Nach der virtuellen Erkundung unseres geplanten Aufstiegs haben wir eine relativ klare Vorstellung, welche Route wir dort oben gehen werden", ergänzte damals Dujmovits. Und es hat ja geklappt! Dass das DLR dazu ein ganz klein wenig beitragen konnte, freut uns. DLR_next gratuliert Gerlinde Kaltenbrunner und ihrem ganzen Team!