Start von Rexus 11. Bild: DLR
 

Raketen und ein Eis-Hotel im hohen Norden

Solltest du eines Tages Luft- und Raumfahrttechnik studieren, kannst du an unserem Studentenwettbewerb vielleicht auch teilnehmen: Dabei entwickeln Studenten eigene Experimente, die auf kleineren Raketen ins All geschossen werden. Bild: DLR
Mehr zum Thema

Raketen befördern nicht nur große Lasten wie Satelliten oder Raumschiffe ins All. Es gibt auch kleinere Forschungsraketen, die – natürlich ohne Astronautinnen und Astronauten an Bord – verschiedene Experimente mit auf die Reise nehmen. Der Flug geht dann nur rund hundert Kilometer hoch in Richtung Weltraum und gleich wieder zur Erde zurück. Doch das genügt, um in Schwerelosigkeit zu forschen.

Verschneite Winterlandschaft in Kiruna, dem Startplatz im Norden Schwedens.Bild: DLR
Verschneite Winterlandschaft in Kiruna, dem Startplatz im Norden Schwedens.Bild: DLR

Aber wir kommen etwas vom Thema ab. In dieser eisigen Welt – in der es im Sommer natürlich viel wärmer ist – befindet sich auch ein Startplatz für Forschungsraketen. Nebenbei bemerkt: Auch Ballons werden von hier aus gestartet und auch sie dienen der Forschung.

Wenn Fische ins All fliegen

Eine Forschungsrakete „schießt“ ins All. <BR>Bild: DLR
Eine Forschungsrakete „schießt“ ins All.
Bild: DLR

Die Raketen verfügen über kleine Kammern, in denen man die verschiedenen Versuche unterbringen kann. Während des Fluges entsteht dann für einige Minuten Schwerelosigkeit. Experimente, die nicht wie auf der Internationalen Raumstation viele Stunden oder gar Tage dauern müssen, lassen sich in dieser kurzen Zeit durchführen. Oft sind das Versuche aus den sogenannten Materialwissenschaften. Da untersucht man bestimmte Vorgänge in Flüssigkeiten oder verschiedene Eigenschaften von Werkstoffen.

Es gibt aber auch biologische Experimente etwa zum Gleichgewichtssinn. Dafür sind beispielsweise auch schon kleine Larven von Fischen – genauer von Buntbarschen – an Bord der „Mini-Raketen“ ins All geflogen. Um die kleinen Fisch-Larven geht es dabei nur am Rande. Schon eher um uns Menschen. Denn durch diese Versuche in Schwerelosigkeit lassen sich neue Informationen über Gleichgewichtsstörungen sammeln, wie sie eben auch bei uns Menschen auftreten – und das kann man auch an Fisch-Larven untersuchen. Übrigens: Auch wenn die Raketen klein sind, sind sie doch High-Tech vom Feinsten: Die Wissenschaftler können sogar vom Boden aus den Verlauf der Versuche per Video beobachten und auch per Tele-Kommando in die Abläufe eingreifen.

Polarlichter über dem Norden Schwedens – Impressionen aus Kiruna. Bild: DLR
Polarlichter über dem Norden Schwedens – Impressionen aus Kiruna. Bild: DLR

Das DLR lädt einmal pro Jahr Studierende aus ganz Deutschland – nein, nicht ins Eis-Hotel ein. Aber es lädt sie zu einem Ideen-Wettbewerb ein: Die besten Vorschläge für Experimente werden dann wirklich umgesetzt. Und die Studentinnen und Studenten dürfen sogar mit dabei sein. Sie wohnen dann aber in anderen, etwas preiswerteren Unterkünften …